Who said time is a great healer? von Ruby_Photography ================================================================================ Kapitel 1: Gone --------------- Es heißt immer die Zeit heilt alle Wunden, aber was für Wunden meint man eigentlich damit? Die Physisch zugefügten waren damit wohl weniger gemeint, eher diese die sich auf der Psychischen Ebene abspielten, und somit den Kopf zum aussetzen brachten. Genau solch eine Wunde klaffte im Herzen von Lucy Heartfilia, denn Er war schon wieder einfach gegangen. Er, der versprach sie nie wieder allein zu lassen. Er, der ihr wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern konnte, nach einem harten Kampf. Er, der sie zu Fairy Tail gebracht hatte: Natsu Dragneel. Der Kampf gegen Zeref war beendet, und endlich ging es wieder normal in der Chaotischen Gilde zu. Naja so normal es eben in Fairy Tail zugehen konnte. Fast ein Jahr war mittlerweile vergangen, in dem zur Abwechslung mal nichts Weltbewegendes vorgefallen war. Niemand wollte irgendjemanden entführen, niemand hatte eine Waffe mit zerstörerischem ausmaß ausgegraben, und niemand wollte die Welt an sich vernichten. Ein Frieden wie ihn sich die meisten Leute herbeigesehnt hatten, und alles schien perfekt. Wäre da nicht ein Rosahaariger Drachentöter, und ein Schwarzhaariger Eismagier die sich auf den Tod nicht ausstehen konnten, aber dennoch die allerbesten Freunde waren. Denn ausgerechnet diese beiden hatten sich am Request-Board einen Auftrag ausgesucht. Aber nicht irgendeinen, nein, sondern gleich einen 5 Jahres Auftrag. Worum es darin ging wurde nicht weiter erläutert, denn man würde die genaue Aufgabenstellung schon vor Ort erfahren. Das einzige um das gebeten wurde, waren 2 Männliche Magier, mit Hitze und Kälte resistenz, sowie unterschiedlicher Magie. Und sein wir mal ehrlich, bei Natsu und Gray konnte die Magie unterschiedlicher nicht sein. Der Tag des Abschiedes war viel zu schnell da gewesen, und zurück blieben 2 hilflos verliebte Frauen. Die eine war, wer hätte es gedacht, Juvia, die ihrem geliebten Gray-sama hinterher trauerte. Und die andere war Lucy, die sich ihre Liebe zu dem Rosahaarigen erst eingestanden hatte, als sie sah wie der Zug mit ihm darin aus dem Bahnhof von Magnolie hinausfuhr. In diesem Moment war zum 2ten mal ihre Welt in sich zusammengefallen. Beim ersten Mal war sie einfach nur wütend auf ihn, dass er ohne seine beste Freundin einfach so auf Trainingsreise gegangen war. Aber nun war sie todunglücklich, da sie erst dort realisierte, dass sie dieses Mal nicht ihren besten Freund, sondern ihre erste große Liebe gehen gelassen hatte. Ein Jahr nachdem Natsu und Gray die Gilde für ihren Auftrag verlassen hatten, entschloss sich als nächstes Lisanna dafür das Land zu bereisen, um zu trainieren, da sie der Meinung war, dass ihre Magie noch den nötigen Feinschliff benötigte. Wahrscheinlich hielt es die weißhaarige ohne den chaotischen Drachentöter in der Gilde einfach nicht aus, denn jeder wusste das sie seit ihrer Kindheit in den Rosahaarigen verliebt war, und immer davon schwärmte, dass sie später mal seine Braut würde. Mira und Elfman waren den Tränen erlegen, als sie Lisannas Abschied, auf unbestimmte Zeit, in der Gilde feierten. Für Lucy war das allerdings nicht so schlimm gewesen, da diese sich eh nie wirklich für die jüngsten der Strauß-Schwestern interessierte. Sie hatten auch nicht viel gemeinsam, außer der liebe zu Natsu, von der die Weißhaarige allerdings nichts wusste, also hatten sie auch nie wirklich ein Gesprächsthema gefunden, über das sie sich hätten unterhalten können. Nicht so wie mit Levy oder Erza, die mit den Jahren zu ihren besten Freundinnen zählten, und auf die sie sich immer zu 100% verlassen konnte. Allerdings war Levy mit der Zeit ihr ein wenig entglitten, da sie und Gajeel es nach dem Krieg gegen Zeref endlich geschafft hatten zueinander zu finden, und auch ein Kind miteinander bekamen. Gabriel war der ganze Stolz der beiden, und wer hätte es gedacht, aber Gajeel war der geborene Papa. Niemand durfte dem kleinen Jungen mit den schwarzen Haaren und den braunen Augen auch nur ein Haar krümmen. Ja der kleine Junge war seinem Papa wie aus dem Gesicht geschnitten, aber die Augen hatte er definitiv von der Mama. Die Blonde wollte den jungen Eltern nicht im Weg stehen, und entschloss sich dazu erst einmal abstand zu halten, bis diese sich in ihrer neuen Rolle als Eltern eingefunden hatten. Ohne Natsu und Gray wurde es in der Gilde auch immer ruhiger. Keine Prügeleien mehr, niemand der Erzas geliebten Erdbeerkuchen einfror, oder zu Asche verbrannte, und keine wüsten Beleidigungen à la Feuerheini oder Eisprinzessin mehr. Es war einfach zum Kotzen langweilig geworden, ohne dieses streitlustige Duo. Jeder in der Gilde, allen voran der Master, hofften inständig, dass in diesen 5 Jahren, in denen die beiden ihren Auftrag erfüllten, keine Beschwerden oder Rechnungen herein geflatterter kamen. Denn alle wussten, was passierte, wenn diese beiden sich mal in die Haare bekamen, und umso unverständlicher kam es ihnen vor, dass ausgerechnet diese einen mehrjährigen Auftrag annahmen, bei dem sie Tag und Nacht aufeinandersaßen. Ein weiteres Jahr verging, in dem man nichts von den beiden Streithähnen hörte, und man war sich nicht einig, ob das nun gut oder schlecht war. Gut im sinne von: sie hatten zumindest mal noch nichts zerstört, oder jemanden verärgert, und schlecht: hoffentlich haben sie sich nicht gegenseitig umgebracht… Aber selbst dann hätten sie zumindest eine Nachricht vom Auftraggeber bekommen, dass die beiden Chaoten nicht wieder erschienen waren. Also lief wohl alles gut bei ihnen, was die Gilde beim Gedanken daran immer wieder erstaunen ließ. Lucy saß oft bis spät in die Nacht im Gildengebäude und dachte nach. Meist waren nur noch wenige um diese Zeit zugeben. Cana, Macao und Wakaba ließen oft stundenlang Alkohol in sich hineinfließen. Naja, eigentlich ja nur Cana, da die beiden Älteren ab einer bestimmten Uhrzeit mit dem Kopf auf dem Tisch lagen, und schliefen, während sie ihren Bierkrug mit einer Hand umklammerten. Cana hingegen schien weder schlaf noch Hemmungen zu kennen, denn sie gab in ihrem Suff oft ein Liedchen zum Besten, das meist nicht besser klang als das Katzengejammer das Gajeel von sich gab, während er mit der Gitarre, und in seinem weißen Anzug die Bühne stürmte, nur um kurz danach mit geleerten Bierkrügen und ähnlichem beworfen, und somit von der eben erst betretenen Stage gejagt zu werden. Wie immer war die Stellarmagierinnen eine der letzten an diesem Abend die in der Gilde saßen. Selbst Mira war schon nach Hause gegangen, und das sollte was heißen, denn Lucy hatte vorher noch nie gesehen, das Mira ging. Sie dachte viel nach in dieser Zeit, und war an sich mehr in sich gekehrt seitdem Natsu gegangen war. Sie schwor sich Tag für Tag mit dem chaotischen Drachen zu reden, sobald dieser wieder einen Fuß in die Gilde setzen würde. Ihre Gefühle mussten einfach raus, und am liebsten bei der richtigen Person. Wenn sie Glück hatte, würde der Rosahaarige verstehen wovon die Blonde redete, denn er war ja wie man wusste nicht der hellste, wenn es um das Thema Gefühlswelt einer Frau ging. Und wenn sie noch mehr Glück hatte, würde dieser ihre Gefühle auch erwidern. Allerdings kam ihr das 2te eher unwahrscheinlich vor. Auch wenn er sie immer beschützte, glaubte die junge Frau einfach nicht, dass da tiefere Gefühle im spiel waren. Irgendwann glitt ihr Blick zu der Wanduhr, die über der Bar hing, und musste ernüchternd feststellen das es schon nach 1 Uhr nachts war. Seufzend wollte sie sich schon erheben, als Juvia neben ihr auftauchte. „Lucy-san? Juvia muss mit dir reden“ Die Stimme der Wasseremagierin klang ernst. Ernster als man es von der temperamentvollen Frau gewohnt war. Lucy hielt in ihrer Bewegung inne, nickte, und nahm wieder platz. Eigentlich dachte die Blonde ja das Juvia nun aus irgendeinem unverständlichen Grund ihr nun eine Moralpredigt darüber halten würde, dass sie aufhören sollte ihren geliebten Gray-sama zu vermissen, aber das tat Lucy ja gar nicht. Sie vermisste nicht Gray, naja, als Freund schon, aber auch nicht mehr und nicht weniger. Sie vermisste Natsu. Einige Augenblicke vergingen, in denen die beiden jungen Frauen sich einfach nur ansahen, bis Juvia das Wort erhob. „Lucy-san“ fing die Blauhaarige nun in einem sorgenvollen Ton an „Du musst aufhören dich so verrückt zu machen. Juvia ist nicht blind.“ Na toll, nun ging es los, nun würde sie theatralisch ‚Liebesrivalin‘ zischen, und ihr vorwerfen, dass sie sich an Gray ranschmeißen würde, sobald er wieder zurück sei. Innerlich bereitete sich Lucy schonmal auf das Gezeter der Wassermagierin vor, aber was dann kam, damit hätte wohl niemand gerechnet. „Juvia weiß, das Lucy-san Natus-san vermisst, und Juvia weiß auch dass es nicht nur freundschaftlich ist“ Nun fiel Lucy wirklich vom Glauben ab. Sie starrte die junge Frau ihr gegenüber ungläubig an, als ob sie ihr gerade gesagt hätte, dass die Erde eine Scheibe war. Um sich um diese späte Uhrzeit noch gegen Juvias Behauptungen zu wehren, war Lucy einfach schon zu Müde, also sackte sie ergeben auf ihrem Stuhl nach hinten gegen die Lehne. „Was hat mich verraten?“ mit den Händen vorm Gesicht, um die aufsteigende Röte zu verstecken, ließ sie ihren Kopf in den Nacken fallen. „Weil, Juvia sich genauso fühlt, seit Gray-sama weg ist, und Juvia nicht glaubt das es bei Lucy-san ebenfalls wegen Gray-sama ist. Dafür kennen wir uns doch schon zu lange, und Juvia hat mittlerweile verstanden das Lucy-san nichts von Gray-sama will, also kann es nur Natsu-san sein, denn sonst sind alle hier“ Juvias ausführliche Erläuterung war für die Blonde dann doch ein Grund gewesen ihren Kopf wieder zu senken, und somit in Juvias Tiefblaue Augen zu blicken. Lange saßen die beiden Magierinnen noch in der Gilde, und unterhielten sich über ihre Gefühle für den Mann, den sie liebten, und bemerkten dabei auch, dass sie eigentlich gar nicht so unterschiedlich waren, wie sie immer dachten. Juvia las auch sehr gerne, vor allem kitschige Liebesromane, aber das störte Lucy eher weniger, denn so hatten sie immer lustigen Gesprächsstoff, denn Juvia behauptete jedes Mal nicht so neurotisch und vernarrt zu sein wie die Frauen in ihren Romanen, wenn es um den Auserwählten ging. Lucy musste dabei immer kichern, denn kurz darauf versank die Blauhaarige wieder in Schwärmereien über ihren geliebten Gray-sama. Mittlerweile war das 6te Jahr angebrochen, nachdem Gray uns Natsu ihre Reise angetreten hatten, und bis jetzt noch nicht wiedergekehrt waren, und auch Lisanna war bis Dato nicht wieder aufgetaucht. Lucy und Juvia unternahmen in dieser Zeit sehr viel miteinander, und wurden die besten Freundinnen. Auch auf vielen Aufträgen waren sie gemeinsam, und jeder in der Gilde war fasziniert davon, wie gut diese beiden Frauen doch zusammenarbeiteten. Zwar hatte jede ihren eigenen Stil, aber dieser ergänzte sich ausgezeichnet mit dem der Anderen. Sie waren zwar nicht so stark wie manch anderes Team oder Mitglied der Gilde, aber sie hatten beide was im Kopf, und waren dazu noch begabte Magierinnen. Heute war auch wieder einer dieser verhexten Tage für Lucy. Erst ging ihr Ofen kaputt, und dann hatte ihr Lieblingsoberteil ein Loch. Also musste wohl etwas anderes her. Sie entschied sich für eine dreiviertel Hose in Weiß, Sandalen, und ein Hellblaues Top. Mittlerweile zog sie sich auch nicht mehr ganz so freizügig an, denn es waren schließlich schon 6 Jahre vergangen, in denen sie Zeit hatte erwachsener zu werden und in ihrem Stil zu reifen. In der Gilde war an diesem Tag auch die Hölle los. Da es schon seit einigen Tagen gefühlt ununterbrochen regnete, nahm niemand großartig einen Auftrag an, und auch Lucy konnte es sich leisten nicht sofort wieder aufzubrechen, denn seitdem sie diese mit Juvia erledigte, ging auch nichts mehr zu Bruch, und hatte somit genug Geld für mehr als nur eine Monatsmiete. „Lucy, wir sind hier“ Juvia winkte die Blonde zu sich, die gerade die Gilde betrat, und nahm somit bei ihr, Erza und Wendy platz, die sich gerade über das schlechte Wetter beschwerten. Mittlerweile ließ Juvia bei der Blonden auch das san am Ende des Namens weg, und erwischte sich sogar oft dabei wie sie Levys ‚Lu-chan‘ übernahm, was Lucy aber nicht schlimm fand. Levy und Gajeel waren ebenfalls in der Gilde, und wurden von ihrem 5-jährigen Sohn Gabriel auf trab gehalten, der vor kurzer Zeit erst seine Magie entdeckt hatte, und somit eine weitere Möglichkeit, seine Eltern zur Weißglut zu bringen. Gabriel war nämlich wie Gajeel ein Eisenmagier, nur mit dem unterschied das er kein Dragon Slayer war. Naja, wenn man sich das Schauspiel zwischen Vater und Sohn als so ansah, hätte der jüngere diesen Titel mehr als nur verdient, denn sein Vater konnte, wenn es um die Sicherheit seines geliebten Sohnes ging wirklich zum Drachen mutieren. Nur wusste niemand so genau wer hier wen bezwang, zur allgemeinen Belustigung der Gilde versteht sich. Tatsächlich war Juvias und Lucys schwierigster Auftrag bislang gewesen auf den kleinen Wirbelwind aufzupassen, wenn Mama Levy und Papa Gajeel mal eine Auszeit brauchten. Allerdings war der jüngere bei den beiden hübschen Magierinnen immer das liebste Kind der Welt. Er war lange nicht so anstrengend wie die kleine Asuka damals, als sie mit Natsu auf die mittlerweile 13-jährige aufgepasst hatte. Aber Gabriel war das Kind ihrer besten Freundin, und somit hatte das nochmal einen ganz anderen Stellenwert bei der Blonden. Mit einem Mal ging schwungvoll die Tür zur Gildenhalle auf, und wäre niemand kurz danach eingetreten, hätte man denken können es wäre der stark pfeifende Wind von draußen gewesen. Doch dem war nicht so, denn es standen 3 in Regenumhänge gehüllte Personen im Eingangstor. In der Gilde wurde es mucksmäuschenstill, denn niemand traute sich auch nur ein Wort zu sagen, sondern starrte gebannt auf die Neuankömmlinge. Lucy bemerkte wie Juvia die neben ihr saß immer nervöser wurde, und kurz danach aufsprang, um einem der Mysteriösen Regenmantelträger mit einem lauten „GRAY-SAMA“ um den Hals zu fallen, dem dabei die Kapuze von Kopf rutschte und den Blick auf sein Gesicht freigab. Woher wusste dieses Mädchen das nur? War es die Körpergröße? Oder die Haltung? Denn man hatte durch die Regenmäntel keine Anhaltspunkte sehen können, da diese mit ihrer Schwärze jegliche Konturen verschleierten. Nun fiel es Lucy wie Schuppen von den Augen, denn der gleichgroße neben ihm konnte somit nur Natsu sein. Aber wer war die kleinere Person, die sie dabeihatten? Vielleicht jemand der der Gilde beitrete wollte, und nur zufällig mit den beiden jungen Männern eingetreten war? Diese Grübelei verflüchtigte sich aber sofort, als die kleinere Person ihre Kapuze zurückschlug, und sich als Lisanna entpuppte. Nun nahm auch endlich Natsu seinen Mantel ab, und grinste über beide Ohren „Na, habt ihr uns vermisst, Leute?“ Diese Stimme hatte die Blonde so sehr vermisst über all die Jahre, und hätte glücklicher nicht sein können, das sich der Rosahaarige wohl kaum verändert hatte in seiner lebenslustigen Art. Freudig sprang sie auf und lief schnellen Schrittes auf ihren besten Freund zu und umarmte ihn stürmisch. „Natsu, schön dass du wieder da bist“ fing sie an zu flüstern, als sie sich ihm entgegen drückte, und auch er schlang einen Arm um die junge Frau vor sich. Sie musste ihre aufsteigenden Tränen und den drang ihm jetzt hier sofort ihre Liebe zu gestehen unterdrücken, und als sie sich von ihm löste, schenkte sie ihm ihr schönstes Lächeln, was dieser erwiderte. „Es ist schön wieder hier zu sein, Luce, aber wir wollten nur kurz in der Gilde vorbeischauen um dem Master bescheid zu geben, und uns dann erstmal aufs Ohr hauen. Lisanna und ich sind hundemüde. Happy bleibt aber sicher hier bei dir“ mit diesen Worten flog der blaue Kater der Blonden auch sofort gegen die Brust, und drückte sich mit einem laut schluchzenden „LUSCHIII“ dagegen. Lucy streichelte liebevoll über seinen Hinterkopf, während sie zu dem kleinen Knäul in ihren Armen sah. Dabei fiel ihr auch auf, das Lisanna und Natsu Händchen hielten, und sich verliebt in die Augen sahen. Ein Ohrenbetäubendes kreischen ging durch die Gilde, aber es war nicht Lucy, die nun neben sich zu stehen schien, nein, es war Mira, die freudestrahlend auf ihre Schwester zu gerannt kam, und sie beinahe von den Socken gehauen hatte, als sie die jüngere schwungvoll in ihre Arme schloss. Lucy nahm das alles nur am Rand war, denn sie spürte in diesem Augenblick wie ihr Herz in tausend Teile zerbrach. Man muss es ihr wohl an ihrem Gesicht angesehen haben, denn Juvia bedachte sie mit einem mitfühlenden Blick, bevor sie sich wieder Gray zuwandte. Sie vernahm wie sich Lisanna und Natsu von der Gilde verabschiedeten, um zu ihm nach Hause zu gehen, während die Blonde selbst wie angewurzelt mit offenstehendem Mund im Raum stand und nichts mit sich anzufangen wusste. „Hey, Lucy. Schön dich wieder zu sehen“ klang nun Grays tiefe Stimme an ihr Ohr, wodurch die junge Magierin aus ihrer Trance erweckt wurde, und ihren schwarzhaarigen Kameraden verwirrt anschaute. „Oh tut mir leid Gray, ich war wohl gerade weggetreten“ entschuldigte sich Lucy und schloss ihn danach kurz in die Arme zur Begrüßung. Auch Gray musste es bemerkt haben, denn er bat Lucy und Juvia sich zu ihm zu setzen „Ihr werdet viele Fragen haben, und ich werde sie euch alle in Ruhe beantworten, aber lasst mich erstmal von der Mission erzählen“ mit diesen Worten begann er seine Geschichte darzulegen. Kapitel 2: Away --------------- Gray hatte bis jetzt erst einen Satz gesagt, und schon hatte Lucy eine böse Vorahnung, in welche Richtung diese Geschichte ging. „Also, zu aller erst, nein, wir haben uns nicht die Köpfe eingeschlagen, auch wenn am Anfang unserer Reise alles danach aussah, da Mister Flammenhirn himself mir auf der Zugfahrt zum Auftraggeber die Hose vollgereiert hat…“ Das konnte sich Lucy nur zu Bildlich vorstellen, da es ihr ebenfalls schon mehrfach passiert war, dank dem ‚Flammenhirni‘ wie Gray ihn immer so liebevoll betitelte. „Unser Auftrag an sich schien ziemlich einfach. Spioniert eine Dunkle Gilde aus und meldet sie bei Auffälligkeiten dem Rat, damit diese dann einschreiten könnten. Wir fragten uns am Anfang auch warum das denn ein 5-Jahresauftrag sein sollte, kamen aber schnell dahinter. Dazu muss man sagen, wir haben an der Grenze von Fiore zu Bosco gestartet“ kurz machte der Schwarzhaarige eine Pause, um sich durch die Haare zu fahren, ihm fiel es sichtlich schwer über ihren Auftrag zu sprechen, aber seine Kameraden die um ihn herum saßen und standen wussten noch nicht warum. Mittlerweile waren sie nämlich nicht mehr nur zu dritt am Tisch, sondern es hatte sich eine kleine Traube um Gray gebildet, die alle diese Geschichte hören wollten. „Von dem Auftraggeber, der dieser Gilde wohl schon eine halbe Ewigkeit hinterher reiste, haben wir erfahren das sie einen starken Teleportmagier dabeihatten, der die Gilde immer ein Stück weiter wegbewegte. Doch dieses hinterhergereise wurde für den Herrn vom Rat zu anstrengend, weshalb er einige Gilden angeschrieben hatte, und wir haben halt drauf reagiert.“ Gray hatte nun die Aufmerksamkeit der kompletten Gilde erregt, da diese Erzählung spannend zu werden schien. Selbst der Master Makarov und Gabriel, der Sohn von Levy und Gajeel war mit seinen gerademal 5 Jahren total gefesselt von dem ebenfalls Schwarzhaarigen. Gray starrte den Jungen der vor ihm auf dem Boden saß mit großen Augen an, und bevor er weitersprach, erklärte ihm Levy schnell die Sachlage, und er gratulierte ihnen Herzlich. Dann wurde sein Gesicht wieder ernst, und er fuhr fort „Ihr fragt euch jetzt sicher warum es 2 Männliche Magier von unterschiedlicher Magie sowie Kälte und Hitzeresistent sein sollten, oder? Ganz einfach, wir bereisten die Gletscher in Iceberg, und die brennenden Wüsten von Desierto. Ich sags euch Leute, wir haben Sachen erlebt, die glaubt uns keiner. Aber das erzähle ich euch ein andermal. Bei den Strecken die wir zurücklegen mussten, dachte der Rat wohl einfach das es für eine Frau zu anstrengend würde“ Wieder musste er eine kurze Pause einlegen, und nahm einen Schluck seines Bieres, das Mira ihm zuvor vor die Nase gestellt hatte. „Diese Gilde war bekannt dafür, Mädchen aus einem Teil von Ishgar zu entführen, und in einem anderen weitentlegenen an den Meistbietenden weiterzuverkaufen. Mord und Verstümmelung waren dort wohl an der Tagesordnung... Es fiel uns wirklich schwer die Mädchen nicht sofort dort raus zu holen, aber wir wussten weder wie viele Mitglieder diese Gilde hatte, noch was für Magien dort beherrscht wurden, und schon dreimal nicht wie die einzelnen Mitglieder aussahen oder hießen. Allerdings gaben wir dem Rat jedes Mal Bescheid, sobald eines der Mädchen verkauft wurde, und die Armee hat sich dann um den Käufer gekümmert. Natsu hatte die großartige Idee ich solle mich dort einschleichen, da ich das ja schon mal bei Avatar geschafft hatte. Aber ein zweites Mal würde es sicher nicht klappen, da Fairy Tail mittlerweile ja ziemlich bekannt ist. Also mussten wir uns etwas anderes überlegen.“ Seufzend nahm er einen weiteren Schluck aus seinem Krug „Im Endeffekt haben wir locker 3 ½ Jahre nur damit verbracht die Gilde zu bespitzeln, haben Mitglieder gezählt, wenn sie gerade an einem Ort sesshaft waren, und sind den einzelnen gefolgt. Und all das während ich Natsu Tag täglich davon abhalten musste Kopflos darein zu stürmen… Nach den ganzen Jahren waren wir uns sicher alle einmal gesehen zu haben, und auch ungefähr ihre Magie zu kennen, und dann bekamen wir ein riesen Problem. Als wir gerade durch Bellum reisten verloren wir sie für ein halbes Jahr aus den Augen. Selbst Natsu mit seinen Dracheninstinkten hatte Schwierigkeiten sie ausfindig zu machen. Unserem Auftraggeber vom Rat, dem wir regelmäßig Bericht erstatten mussten gefiel das gar nicht, aber er war sich sicher, das so 2 hervorragende Magier wie wir es doch waren, sie im Handumdrehen wiederfinden würden.“ Zum Glück war es noch Vormittag, sonst hätten die Mitglieder wohl die ganze Nacht in der Gilde verbracht um dem Schwarzhaarigen bei seiner Erzählung zu lauschen. Niemand traute sich auch nur irgendwas zu sagen oder ein Geräusch zu machen. Man hätte eine Stecknadel fallen lassen können, und hätte sogar das Rauschen des zu Bodenfallens gehört. „Dann fanden wir sie wieder, in der Wüste von Desierto, als sie gerade ein junges Mädchen in ihre Gewalt brachten. Mira, es tut mir jetzt wirklich leid, aber dieses Mädchen war Lisanna…“ Die Weißhaarige sog scharf die Luft ein bei diesem Satz, und wäre Elfman nicht neben sie getreten, um sie zu halten, wäre sie mit einem dumpfen Schlag auf dem Dielenboden gelandet. Der Weißhaarige war zwar auch immer besorgt was seine Geschwister anging, aber Mira war nochmal eine Nummer für sich, da Lisanna ja einst für Tod gehalten wurde, und sie sich Tag und Nacht die Augen ausgeheult hatte, bis sie es schlussendlich halbwegs verkraftet hatte. Schließlich war Mira die älteste der Strauß-geschwister, und somit irgendwie verantwortlich für ihre Familie. „Als Natsu und ich das gesehen haben war es aus. Ihr hättet mal sein Gesicht sehen müssen… Er sah aus wie eine Bestie, der man seine Familie entrissen hatte. Es kostete mich fast meine ganze Kraft ihn mal wieder vorm losstürmen abzuhalten. Ich redete ewig auf ihn ein, das ich verstünde warum er so wütend war, denn sie ist ja schließlich auch meine Kameradin, aber wir mussten jetzt, um Lisannas Willen, einen klaren Kopf behalten… Wir haben daraufhin Happy dort rein geschickt um nach ihr zu sehen, und gerade in diesem Moment Teleprotierte sich die Gilde erneut aus unserer Reichweite… Sie hatten wohl bemerkt das wir hinter ihnen her waren, und haben nur darauf gewartet, das sich einer von uns da rein wagt…“ Lucy blickte dabei mitleidig auf den kleinen Exeed der immer noch in ihrem Armen lag, und nun am ganzen Leib zu zittern begann. Beruhigend strich ihm Lucy übers Fell, während Gray fortfuhr „Es dauerte nochmal ein halbes Jahr bis wir sie wiedergefunden haben… Happy war auf irgendeine Weise entkommen, und erzählte uns was sich dort abgespielt hatte. Vielleicht haben sie ihn auch absichtlich entkommen lassen, ich weiß es nicht… Sie haben die gefangenen Mädchen wohl gefoltert bis diese Blutenden und vor Schmerzen schrien, aber Vergewaltigen taten sie keine, da die ‚Ware‘ wie sie diese nannten, ja nicht beschmutzen wollten. Das war zumindest eine gute Nachricht, aber über das Foltern konnten wir einfach nicht hinwegsehen.“ Wieder fuhr sich der Eismagier mit beiden Händen durch die Haare, und ließ dabei seinen Blick auf der Tischplatte ruhen. „Das war der Moment in dem wir uns entschieden haben zuzuschlagen, aber zuerst den Rat über den Aufenthaltsort zu informieren, damit diese die Leute dort gefangen nehmen konnten, sobald wir mit ihnen Fertig waren. Dank Warrens mobilem Lacrima ging das auch ganz einfach.“ Dabei zeigte er dem Telepathen einen Daumen nach oben. „Jedenfalls hat der Rat gesagt, dass sich eine Truppe in der Nähe befand, und wir erstmal uns nur um den Teleportmagier kümmern sollten, um zu verhindern das die Gilde weiterzog.“ Lucy durchfuhr ein kalter Schauer, als sie ihr Kopfkino dazu laufen ließ. „Der Kampf war hart, denn die Gilde hatte mehr Magier als wir gedacht hatten, und hätten wir nicht die Ambition gehabt Lisanna und die anderen Mädchen da so schnell es ginge raus zu holen, wäre uns bestimmt nach der Hälfte der Männer die Puste ausgegangen. Der Teleportmagier war auch keine große Nummer, ein Schwächling wie er im Buche stand, klein und schmächtig, keine Muskeln, nur Gehirn. Die Jungs die ihn verteidigten hatten es dafür umso mehr drauf, und haben uns ganz schön zugesetzt. Als die Einheit vom Rat eintraf gab es nur noch vereinzelte Verbrecher, die von uns noch nichts auf die Rübe bekommen hatten, und weinend sich in die Arme der Armee flüchteten, und flehten man solle sie festnehmen, da sie nicht gegen diese Monster, also uns, kämpfen wollten… Danach galt es nur noch Lisanna und die anderen Mädchen zu befreien und in Sicherheit zu bringen. Diese Gilde war das reinste Labyrinth, es hat ewig gedauert bis wir das Verlies fanden… Natsu ist doch tatsächlich neben mir zusammengebrochen, als wir Lisannas Zelle erreichten. Sie war überströmt von Blut, und atmete nur noch ganz flach. Wären wir später gekommen, wäre sie mit Sicherheit Tod“ Gray ließ seinen Kopf wieder in Miras Richtung schweifen, und auch Lucy sah zu ihr, nur um die Dankbarkeit in ihren Augen gegenüber dem jüngeren darin zu Lesen. „Das komplette letzte Jahr haben wir damit verbracht dem Rat Rede und Antwort zu stehen. Jedes einzelne der Mädchen wurde nach ihrer Genesung als Zeuge verhört, und anschließend zu deren Familien zurückgeschickt. Das war so ziemlich das wesentliche…“ damit beendete Gray seine Erzählung, und sah zum Teil in geschockte Gesichter. Das war schon ganz schön harter Tobak, den sie jetzt erstmal verarbeiten mussten. In weiteren Minuten des Schweigens ging jeder in der Gilde wieder seiner Wege, aber die Rückkehr der 3 langvermissten Feen wurde an diesem Tag nicht mehr gefeiert. „Gray-sama. Lucy und Juvia interessiert noch das mit Natsu-san und Lisanna“ Gray sah die beiden Frauen die ihm gegenüber saßen fragend an und legte seine Stirn in Falten. „Seit wann seid ihr denn so dicke miteinander?“ Das hatten die beiden total vergessen zu erwähnen, da es schon so alltäglich geworden war. „Seit 4 Jahren oder so“ gab Lucy nur knapp zur Antwort, und der Schwarzhaarige nickte verstehend, als ob man ihm gerade die letzten 5 verpassten Jahre dargelegt hätte. „Das hat angefangen als wir Lisanna regelmäßig im Krankenhaus besucht haben. Dabei muss man sagen, das Natsu öfter da war als ich. Wir durften euch leider nicht kontaktieren. Der Rat hat strenge Vorschriften, wenn es um sowas geht“ entschuldigend sah er in 2 interessierte Augenpaare, die ihm aufmerksam folgten. Was Gray allerdings nicht sah, war das Juvia Lucys Hand kurz drückte die unter dem Tisch auf ihrem Oberschenkel lag. Die Blonde hasste sich in diesem Moment, dafür das sie es nicht eher bemerkt hatte, dass sie den Rosahaarigen liebte, und vor allem, dass sie es ihm nicht vor der Abfahrt gesagt hatte. Juvia gab ihr zumindest ein wenig halt, und war für ihre Freundin da, was ihr Lucy hoch anrechnete, denn sie müsste es ja nicht tun. „Sorry Lucy, jetzt musst du deinen besten Freund noch mit einer Person mehr teilen“ lachte der Schwarzhaarige hinter vorgehaltener Hand, und wusste nicht was er mit dieser Aussage bei der Stellarmagierin auslöste. „Ja… Ich geh nach Hause…“ Lucys Augen waren ausdruckslos und hatten ihren Glanz nun voll und ganz verloren. Sie starrte einfach nur vor sich hin, während sie das Gildengebäude verlies. Wie sollte es nun weitergehen? Jetzt wo Natsu mit Lisanna zusammen war würden sie sicher nicht mehr zusammen auf Mission gehen. Zum Glück hatte sie noch andere Freunde, die mit ihr liebend gerne einen Auftrag machten, aber in ihrem Selbstmitleid versunken sah sie solche Dinge nicht. Sie sah nicht, dass jeder ihrer Freunde ihr immer wieder auf die Beine helfen würde, sie sah nicht, das jeder für sie da wäre, wenn sie ihr Herz ausschütten wollte, und sie sah auch nicht, das selbst Natsu immer noch für sie da war, auch wenn dieser nun eine feste Freundin hatte. Was sie am meisten am Boden zerstört zurück ließ, war die Tatsache das nicht Sie seine feste Freundin war. Ein paar Tage später feierten die Feen dann doch noch ausgelassen die Wiederkehr ihrer Freunde, und zum ersten Mal seit Jahren ging ein lautes Grölen durch die Gilde, gefolgt von einer wilden Schlägerei, die natürlich wie sollte es auch anders sein, von Natsu angezettelt wurde. Lucy musste sich regelrecht dazu zwingen, überhaupt dort aufzutauchen, da Natsu ja immer noch ihr bester Freund war. Aber jedes Mal wenn sie in dessen Richtung sah, und er sich nicht gerade prügelte, klebte er mit seinen Lippen an Lisannas Hals oder Mund. Der Blonden kam die Galle hoch, und sie wünschte sich einfach nur zurück in ihr Bett, die Decke über sich gezogen und wie ein Burrito eingewickelt. Juvia und Levy waren die beiden einzigen die von Lucys Liebe zu dem Drachentöter wussten, und versuchten sie somit so gut es ihnen möglich war die Blonde abzulenken und in Gespräche zu verwickeln. An diesem Abend war Lucy wohl das einzige Mitglied das sich vors Request-Board stellte, um einen neuen Auftrag zu suchen, während alle anderen wild feierten und tranken. Aber sie musste einfach rauskommen. Raus aus der Gilde, und weg von Ihm. Juvia gesellte sich zu ihr und Blickte nun auch auf das Board. „Lucy? Was ist los?“ Die Wassermagierin hatte einen guten 6ten Sinn, und wusste sehr oft was in der Magierin neben ihr vorging. „Juvia?“ Die Blonde sah kein einziges Mal vom Brett weg, während ihr die Blauhaarige nun ihre volle Aufmerksamkeit schenkte. „Ja?“ „Lass uns auf einen Auftrag gehen“ kurz war die Wassermagierin wohl verwundert, denn sie antwortete nicht. Lucy sah sie eindringlich und mit festem Blick an „Ja, natürlich, wenn du das willst Lucy“ damit war das beschlossene Sache, und die beiden Mädchen nahmen sich einen der Mittelklassigen Aufträge vom Brett. Normalerweise würden sie direkt am darauffolgenden Tag fahren, aber da noch viel Alkohol geflossen war, beschlossen die beiden jungen Frauen erst einen Tag später abzureisen. Am Bahnhof quengelte Juvia noch ein wenig, warum sie denn Gray nicht mitnehmen konnten, aber die Blauhaarige verstand auch das ihre Freundin das gerade nicht ertrug, das ein potentielles Paar ihr Mitstreiter war. Der Auftrag fand nicht allzu weit von Magnolia statt, und somit wären sie schon in nur einem halben Tag Zug fahren vor Ort. In diesem saßen sich die beiden Magierinnen gelangweilt gegenüber, und sahen tagträumerisch aus dem Fenster. „Lucy? Wie geht es dir?“ Juvia machte sich wohl ziemlich Sorgen um ihre Freundin, zumindest entnahm man dies ihrer Stimme. „Wie soll es mir schon gehen? Irgendwie komm ich da schon durch… Es tu noch sehr weh, aber wen wundert das? Natsu ist ja auch erst eine Woche wieder da, und in der soll ich mich mit dem Schicksal abfinden das ich immer nur die beste Freundin sein werde? Und nicht die feste Freundin? Juvia, es ist alles so surreal…“ kurz unterbrach sie ihr erneutes Selbstmitleid, um ihre Freundin anzusehen „Ich komme mir vor wie in einem bösen Traum, aus dem ich nicht aufwachen kann, egal wie fest ich mir in den Arm kneife, und sich überall schon blaue Flecken deswegen gebildet haben… Jedes Mal wenn ich die beiden sehe zieht sich mein Herz schmerzhaft zusammen, und ich wünsche mir sehnlichst Virgo herbei, die ein tiefes Loch buddelt in das ich springen kann, um dem zu entkommen.“ Juvia sah hilflos zu ihrer Freundin, denn diese hatte zum ersten Mal diese Woche mehr als einen Satz gesagt. Kurz darauf umschloss sie Lucys Hände mit den ihren, und sah sie mitfühlend an „Juvia kann Lucy zwar nicht versprechen das alles wieder gut wird, aber Juvia wird versuchen das es Lucy schnell besser geht“ Lucy liebte dieses Mädchen einfach, denn sie brauchte keine großen Worte um die Blonde ein wenig fröhlicher zu stimmen, bei ihr genügte es das sie für sie da war. Auf der Fahrt redeten die beiden Frauen noch viel miteinander, und Lucy kam sogar wieder mehr aus sich raus, indem sie Juvia versprach das wenn sie wieder zuhause waren, sie der Blauhaarigen mit Gray helfen würde. In der Stadt, an dessen Bahnhof sie angekommen waren, war es totenstill. Niemand war auf der Straße zu sehen, alle Vorhänge waren zugezogen, und die Türen schienen verrammelt. Verwundert sahen sich die beiden Magierinnen am Ausgang zum Bahnhofsgebäude um, denn es war gerade mal irgendwas um die 17 Uhr rum, und da müsste doch das Abendgeschäft mit Bars und Restaurant losgehen. Aber in kaum einem der Fenster brannte Licht, und wenn es das doch tat, dann wurde schnell eine Gardine davor gezogen. „Wo müssen wir denn hin Lucy?“ Juvia sah fragend auf die Stadtkarte, die Lucy gerade zurate gezogen hatte. Die Blonde malte mit ihrem Finger den Weg nach, und blieb dann an einer nicht weit entfernten Straße hängen. „Da müsste das Rathaus sein“ erklärte sie ihrer Freundin, die nur darauf nickte, und sie sich dann auf den Weg machten. Denn bevor sie sich eine Herberge zum nächtigen suchten, wollten sie den Auftrag abklären. Die Straßen der Stadt, waren genauso leblos wie der große Platz vor dem Bahnhofsgebäude, und so langsam wurden sie auch sichtlich nervös. Was war hier nur los? Wo waren die Bewohner? Hoffentlich würde sich das beim Bürgermeister aufklären. Das Rathaus war ein ansehnliches Gebäude. Es prangerte vor ihnen in der Mitte eines Brunnenplatzes, und nahm somit mehr als die Hälfte der dort vorhandenen Fläche ein. Ein wunderschönes Fachwerkhaus, das mit vielen Streben durchzogen war, und an dessen front lauter kleine Fenster eingebettet waren. Juvia und Lucy staunten nicht schlecht, als sie in das Gebäude eintraten. Es war alles sehr edel eingerichtet, mit Marmorsäulen und einem protzigen Empfangsbereich, hinter dessen Tresen eine braunhaarige ältere Frau saß. Nach einem netten Gespräch mit der Dame wurden sie sofort in das Büro des Bürgermeisters verfrachtet, der schon auf sie wartete. „Meine Damen, schön dass sie da sind, nehmen sie doch bitte Platz“ Mit einer ausschweifenden Handbewegung deutete der etwas rundliche großgewachsene Bürgermeister mittleren Alters auf 2 Stühle vor seinem Schreibtisch, hinter dem er platz nahm, nachdem er den beiden Magierinnen die Hand geschüttelt hatte. „Um was geht es denn Herr Bürgermeister?“ Lucy war meist die die redete, und Juvia machte sich dazu ihre Gedanken „Bitte, nennen sie mich doch Paul, Paul Alabaster“ stellte er sich formell den beiden vor. „Das ist Juvia Lockser“ sie zeigte dabei auf die Blauhaarige, und dann auf sich selbst „Und ich bin Lucy Heartfilia. Wir nehmen uns gerne ihrem Ersuch an“ Da Lucy aus gutem Hause war kannte sie zum Glück alle Höflichkeitsfloskeln, und der Bürgermeister schien sichtlich angetan von der jungen Blonden. „Nun ja, dann kommen wir direkt zum Geschäftlichen“ er lehnte sich dafür in seinem Stuhl zurück, und ließ seine Hände locker auf der Lehne liegen. „Seit einer geraumen Zeit haben wir hier eine Diebesbande, die keine Skrupel kennt auch Tagsüber in Häuser einzubrechen“ Paul sah die beiden Mädchen immer wieder abwechselnd an, als ob er sich darüber vergewissern wollte, dass sie ihm auch zuhörten. „Wären es normale Diebe, würden wir sicherlich keine Magiergilde einschalten, aber diese Diebe haben ihre Fähigkeiten wohl der dunklen Magie verschrieben. Selbst ich wurde schon bestohlen, und seitdem traut sich kaum noch ein Mitbürger auf die Straße. Sie müssen dieses Pack für uns festnehmen“ eindringlich sah er Lucy in die Augen, die bestätigend nickte „Sie können sich auf uns verlassen“ Der Bürgermeister begleitete die beiden Frauen zurück an die Rezeption und bat seine Sekretärin Mary ihnen die Unterlagen zu den Banditen auszuhändigen, die sie dankend entgegennahmen. Tatsächlich hatten sie eine Herberge am Rand der Stadt gefunden, die geöffnet hatte, und mehr als genug Zimmer frei waren. Lucy und Juvia begnügten sich mit einem kleinen Zimmer, in dem lediglich ein Hochbett, ein Tisch, und 2 Stühle standen. Eine weitere Tür führte ins Zimmereigne Bad, und die daneben zu einem Einbauschrank. Das Fenster ging zum Wald hinaus, und somit hatten die beiden perfekten Blick auf das Grüne Blätterdach vor ihnen. „Aslo, wir sind hier“ Lucy setzte ihren Zeigefinger auf die Karte, an den Ort wo das Gasthaus stand „Und die Banditen sollen hier irgendwo im Gebirge sein, das an den Wald angrenzt“ dabei fuhr sie mit dem Finger Kreise um das errechnete Banditengebiet. Juvia hörte der Blonden aufmerksam zu, damit sie danach einen Plan ausarbeiten konnten, wie sie denn vorgehen würden. Das Tüfteln ging noch bis spät in die Nacht, und am besten wäre es, wie sie feststellen mussten, das sie erstmal die Bürger, die ihre Tür für sie öffneten, befragen sollten. Das wäre dann die Aufgabe für den kommenden Tag, denn nun wurde es für beide Zeit ins Bett zu gehen. Kapitel 3: Stay --------------- In der Gilde war die Stimmung wie immer ausgelassen, nur Gray machte sich so langsam Sorgen um die beiden jungen Frauen die vor über einer Woche zu einer Quest aufgebrochen waren. Er hatte Juvia extra eine mobile Lacrima mitgegeben, damit sie sich melden konnte, wenn etwas wäre, aber bis jetzt hatte er nur an ihrem Ankunftstag in der ihm fremden Stadt kurz mit ihr gesprochen. Grübelnd saß er an einem der Tische, zusammen mit Wendy und Erza. „Was ist denn los Gray?“ Erza wusste immer wenn es ihren Kameraden schlecht ging, und sprach auch jeden sofort auf seine Probleme an. „Ach, schon gut, ich mache mir nur sorgen um Juvia und Lucy…“ besorgt legte er seine Stirn in Falten, und seine Arme verschränkten sich auf dem Tisch. „Sie haben bestimmt nur die Hände voll mit ihrem Auftrag, mach dir keine Sorgen, du kennst doch Lucy und Juvia. Die bringt so schnell nichts aus der Bahn“ Gleichzeitig wusste Erza auch genau wie man die Leute wieder auf die Beine zog, wofür Gray in diesem Moment sehr dankbar war. Im nächsten Augenblick sollte sich seine böse Vorahnung allerdings bestätigen, denn die Lacrima der Gilde aktivierte sich, und man hörte im ganzen Gebäude Juvias Stimme widerhallen. „Juvia braucht Hilfe. Hört ihr mich?“ Der Schwarzhaarige war sofort aufgesprungen, als er die Stimme der Wassermagierin vernahm, und hechtete zur Bar, auf der die Lacrima stand, und bestimmt schon ein dutzend Magier der Gilde außenherum. „Juvia mein Kind, bitte beruhige dich“ Der Master sprach in seiner üblich sanften Stimmlage zu der jungen Frau, dessen Gesicht in der runden Lacrimakugel erschienen war. “Aber Lucy braucht dringend Wendy hier, sie ist schwer verletzt“ Ein erschrockenes Raunen ging durch die Menschentraube die um die Bar stand „Aber dir geht es gut Juvia?“ Mira klang besorgt „Ja, ja,… Juvia geht es soweit gut, aber Lucy… wir brauchen dringend Hilfe…“ Man hörte die Verzweiflung in ihrer Stimme deutlich heraus, und als der Master sich so umsah war ihm klar, dass er dieses Gespräch lieber mit ihr im Büro fortsetzen sollte. Nachdem der Master wieder aus seinem Büro getreten war, und auf die Bar sprang, verkündete er, das Wendy und Gray zu den beiden Hilfesuchenden geschickt werden sollten. Laxus und die Raijinshu wurden unterdessen in die Stadt des Auftraggebers Geschickt, um dort die Räuberbande endgültig festzunehmen. Natürlich hatte Makarov sich mit dem Bürgermeister in Verbindung gesetzt, bevor er seine Anweisungen verteilte. Gray atmete innerlich erleichtert auf, denn er hätte es sicher nicht ausgehalten hier auf glühenden Kohlen zu sitzen, bis seine Freundinnen wieder da wären. Ein paar Tage später betraten Wendy, Gray und Juvia das Gildengebäude, allerdings ohne Lucy. Natsu war an dem Tag an dem Juvia so verzweifelt um Hilfe bat nicht in der Gilde gewesen und hatte es erst einen Tag später erfahren, doch der Master wollte ihm nicht sagen wo seine Freunde sich aufhielten, also stand Natsu nun press vor Gray, und funkelte diesen Böse an „Wo ist sie? Wo ist Luce? Warum habt ihr mir nicht Bescheid gesagt?“ Gray seufzte genervt und machte dann einen Schritt um den Drachentöter rum, um sich an einem der Tische fix und fertig niederzulassen. Juvia und Wendy taten es ihm nach, und sofort kam Mira und brachte den 3en Getränke. Natsu war vor dem Tisch hin und her getigert, und erwartete immer noch eine Antwort auf seine vorkurzem gestellten Fragen. „Jetzt beruhig dich doch mal Flammenhirn. Lucy geht es soweit gut. Sie ist nur noch nicht für die Rückfahrt fit genug“ erklärte Gray, während er sein Bier in die Hand nahm „Was soll das heißen? Nicht fit genug? Was ist denn überhaupt passiert?“ Natsu war kein Deut leiser geworden. Eher schien es als würde er nur noch lauter schreien, da er das ganze wohl nicht verstand. „Gray-sama, Juvia denkt das es am besten wäre, wenn Juvia es erzählt“ Juvia hatte Gray eine Hand auf seinen Unterarm gelegt, der auf der Tischplatte ruhte. Dieser nickte nur, während Juvia lautlos seufzte „Alles lief echt gut, Juvia und Lucy sollten irgendwelche Banditen hochnehmen die eine Stadt terrorisierten. Wir haben die Bürger befragt die uns lieb Auskunft gegeben haben, trotz ihrer stetigen Angst, und wir haben sogar das Räuberlager tief in den Bergen entdeckt.“ Kurz musste sie eine Pause machen, und sah betrübt auf die Tischplatte vor ihr „Anscheinend haben sie mehrere Städte ausgeraubt, zumindest haben Lucy und Juvia das so aus den Gesprächen der Diebe raushören können. Als wir gerade dabei waren sie in der Nacht zu bespitzeln passierte es. Es ging alles so schnell, das Juvia sich konzentrieren muss, um nichts zu vergessen“ Sie schloss die Augen, und massierte mit den Zeigefingern ihrer Schläfen. „Juvia denkt, dass die Banditen schon länger wussten das Lucy und Juvia hinter ihnen her waren, denn kaum waren wir dort angekommen, gerieten wir in einen Hinterhalt, und Juvia und Lucy mussten fliehen. In die Stadt konnten wir nicht, da sie uns den Weg abgeschnitten hatten, also blieb nur noch der Bergpfad. Es war sehr mühselig, und eigentlich dachte Juvia dass sie den Banditen entkommen wären, aber sie haben uns gefunden und angegriffen…“ Noch einmal durchatmen und dann ging es weiter „Sie hatten einen Feuermagier, und einen Giftmagier auf uns gehetzt, und einen der wohl Telepathie, so wie Warren, konnte und die beiden koordiniert hat. Da Juvia sowohl Feuer wie auch Gift einfach durch ihren Körper durchleiten konnte, haben sie sich auf Lucy versteift… Sie hat so fürchterlich geschrien… Nicht mal Loki konnte uns helfen…“ Juvia brach ab und war sichtlich den Tränen nahe. Zur Beruhigung rieb ihr Gray über den Rücken, und flüsterte leise das sie sich Zeit lassen sollte. Diese schüttelte nur wortlos den Kopf „Juvia muss es weitererzählen, sonst verstehen sie es nicht“ Schnell trocknete sich die Blauhaarige die Tränen „Lucy hat eine Kombination aus Feuer und Gift abbekommen, und ihr Arm… Juvia hat gesehen wie sich die Haut davon gelöst hat… Juvia schaffte es gerade noch so Lucy fortzubringen, und ihren Arm mit Juvias Wasser zu kühlen. Wir wussten nicht wohin wir gehen sollten und Lucy war der Ohnmacht nahe“ Natsu wurde von Minute zu Minute leiser, und man sah auch die Farbe aus seinem Gesicht weichen, wie man es sonst nur von Zugfahrten mit ihm kannte. „Lucy meinte dann irgendwann zu Juvia dass sie ungefähr wüsste wo sie waren, und dass sie eine Gilde kennt bei der sie Hilfe bekamen“ „Welche Gilde?“ Natsu hatte seine Sprache wohl wiedergefunden, denn während Juvias Erzählung hatte er aufgehört zu nörgeln „Sie ist bei Saber Tooth“ Eine Welle der Erleichterung ging durch die zuhörenden Personen, und damit war wohl auch für viele alles schon geklärt, denn sie verteilten sich wieder im Raum. Nur noch der Master, Erza und Natsu, sowie Lisanna waren am Tisch geblieben, und hörten Juvia aufmerksam zu. „Juvia durfte von Saber Tooth aus anrufen, da sie die mobile Lacrima von Gray-sama verloren hat“ entschuldigend blickte sie zu dem schwarzhaarigen rüber, der nur den Kopf schüttelte, um ihr zu zeigen das es nicht schlimm war. „Sie haben uns auch sofort aufgenommen, aber ohne Wendys Himmelsmagie waren selbst sie aufgeschmissen, deswegen hat Juvia in der Gilde angerufen“ „Und was ist nun mit Luce?“ Natsu war einfach die Ungeduld in Person, denn er hätte es lieber gehabt jemand hätte zu ihm gesagt das er sofort dorthin stürmen sollte, aber er wusste auch das der Master dies nicht zuließ, also bohrte er lieber weiter. „Lucy-sans Arm wird schon wieder, auch wenn nicht zu 100%, denn sie hat schwere Verbrennungen und Verätzungen erlitten, und auch einige Rippenbrüche.“ Nun übernahm Wendy für die Wassermagierin, da diese sich mit Heilmagie doch besser auskannte. „Wir sollten Lucy-san auf jeden Fall noch ein wenig ausruhen lassen, bevor wir sie wieder zu uns holen, denn Ruhe hat sie jetzt dringend nötig“ beendete Wendy ihren Satz. Jeder der Anwesenden nickte, nur Natsu blickte sich unverstanden um „Aber wir können sie doch nicht einfach so in einer fremden Gilde lassen“ sprach der Rosehaarige Drachentöter erzürnt, während er wild mit den Armen fuchtelte „Natsu, jetzt beruhig dich endlich, das hilft Lucy auch nicht wieder auf die Beine zu kommen“ Erza war sichtlich genervt von ihm, und verpasste dem Chaosdrachen eine gekonnte Kopfnuss. „Erza-san hat recht, Lucy ist dort gut aufgehoben, also mach dir keine Sorgen.“ Juvia mischte sich nun auch wieder ins Gespräch ein, aber das war nicht das einzige Mal an diesem Abend, dass sie alle Natsu vorm lospreschen abhalten mussten. In der Saber Tooth Gilde saß im Krankenzimmer auf ihrem Bett eine völlig aufgelöste Lucy, die sich immer wieder mit der Hand über ihren bandagierten Handrücken mit dem Fairy Tail Logo drauf strich. Es war ein Wunder das sie es überhaupt schaffte sich in ihrem erbärmlichen Zustand aufzusetzen, aber irgendwie hatte sie es dann doch geschafft. Ihre Kleidung lag sauber zusammengefaltet, und frisch gewaschen neben ihr auf einem Stuhl, während sie einen weißen Krankenhauskittel trug. Unter diesem war ihre komplette Brust mit einem Verband und Wundkompressen verbunden, und ihr rechter Arm war ebenso verarztet worden. „Oh Gott, Lucy-sama, du darfst dich doch nicht aufsetzen hat Wendy-san gesagt“ Yukino kam erschrocken und gleichzeitig erbost zu der Blonden ans Bett, und drückte sie zurück in ihr weiches Kissen. „Tut mir leid Yukino, aber ich konnte einfach nicht mehr liegen…“ Lucy sah dabei starr an die weißgestrichene Zimmerdecke. „Ich verstehe das ja, aber solange du noch nicht das Okay vom Arzt hast, bleibst du liegen“ Yukino machte sich wirklich große Sorgen um ihre Freundin aus der Feengilde, und Lucy war ihr sehr dankbar für ihre Anteilnahme. Nach ein paar Minuten betrat Rogue die Krankenstation der Gilde „Yukino, wir müssen wohl doch daheimbleiben, ich habe keinen Babysitter für Rin gefunden.“ Lautlos seufzte der Schwarzhaarige nachdem er seiner Ehefrau dies beichtete. „Ich kann auf ihn aufpassen“ Lucy hatte ihr Gesicht zu den beiden gedreht, und sah entschlossen aus „Nein Lucy-san, du bist verletzt. Da können wir dir doch nicht einen 2-jährigen zumuten. „Aber Lucy-san ist nicht alleine, Frosch und ich helfen ihr“ Lector und Frosch waren ebenfalls eingetreten, und versuchten die Blonde zu unterstützen. Rogue seufzte ergeben, und auch Yukino musste leise kichern, da sie mit so viel Einsatz ihrer Freunde nicht gerechnet hatte. „In der Gilde haben Juvia und ich auch immer auf Levys und Gajeels Sohn aufgepasst, also werde ich das auch hinbekommen“ erklärte sie den beiden, während Rogue das Kopfteil des Krankenbettes in eine halbsitzende Position brachte. Die beiden waren sichtlich gerührt davon das man ihnen einen schönen Abend zu zweit schenken wollte, und somit blieb ihnen nichts anderes übrig als sich zu bedanken. „Also, Rin darf nur bis um 8 wach bleiben, hier ist sein Lieblingskuscheltier, und am liebsten isst er Pommes. Wenn irgendwas ist wir haben die mobile Lacrima dabei, oder du fragst Sting, der ist in seinem Büro. Wir kommen gegen 23 Uhr wieder und holen ihn ab“ Yukino erinnerte Lucy mit jedem Wort mehr an ihre beste Freundin Levy, die beim ersten Mal als sie den kleinen alleine lies mindestens genauso besorgt war. Lucy versicherte das alles gut wäre, und wenn sie nicht bald verschwinden würden, ihre Reservierung im Restaurant ausliefe. Mit einem Küsschen auf die Stirn verabschiedeten sich dann die beiden noch bei ihrem kleinen Liebling, und ließen ihn in der Obhut von Lucy, Frosch und Lector. Der kleine schien sich aber super mit sich selbst beschäftigen zu können, denn er spielte munter auf dem Bett mit seinen Bauklötzen. Frosch und Lector sollten dann immer wie Monster dadurch laufen und die Bauklotzstadt zerstören, während Rin, der seine Magie noch nicht entdeckt hatte, den Helden spielte, der die Einwohner rettete. Das war das süßeste das die Blonde jemals gesehen hatte, denn der kleine brabbelte das meiste mehr als er redete, aber die Blonde verstand trotzdem jedes Wort. Rin war wirklich ein liebes Kind, mit den weißen Haaren seiner Mama, und den rotstechenden Augen seines Papas. Lucy war sofort hin und weg gewesen, als sie den kleinen vor ein paar Tagen kennengerlernt hatte. Am Abend kuschelte er sich dann an Lucys linke Seite, da die rechte ja in Mitleidenschaft gezogen wurde, und wollte unbedingt eine Geschichte hören. Also erzählte ihm die Blonde eine von ihrer Gilde, die zum Glück Jugend und gewaltfrei war. Eine Woche später wurde endlich Lucys verband um den Arm abgenommen, und sie traf erneut der Schlag, denn ihr geliebtes Gildenzeichen das sie auf dem Handrücken trug, war komplett weggeätzt worden. Eine große dunkelrote Brandwunde zierte nun stattdessen die Stelle an der eigentlich eine rosane Fee mit Schweif abgebildet sein sollte. Traurig blickte die Blonde minutenlang nur auf ihre Hand. Sie fühlte sich verloren und nackt ohne ihr Abzeichen, und es würde noch eine Weile dauern, bis sie es sich in der Feengilde wieder aufdrücken lassen konnte, denn ihre Rippen waren noch nicht verheilt. Natürlich hätte sie auch mit den paar gebrochenen Rippen zurück zur Gilde fahren gekonnte, aber irgendwie fand sie es befreiend gerade nicht dort zu sein, und vor allem nicht ständig Natsu um sich herum zu haben. Denn dieser hatte ihr ja unwissender Weise das Herz gebrochen. Mittlerweile durfte die blonde Frau auch aufstehen und in der Krankenstation, sowie in der Gilde herumlaufen. Meist nahm sie aber an der Bar platz, hinter der Yukino ihr Tagewerk verrichtete, wie bei den Feen es Mira tat. „Lucy-sama, es tut mir so leid um dein Gildenabzeichen“ sprach die weißhaarige während sie mitfühlend auf Lucys Handrücken sah. „Keine Sorge Yukino. Sobald ich wieder daheim bin bekomme ich ein neues, an eine andere Stelle“ Lucy versuchte zwar munter zu wirken aber ihre Stimme klang gebrochener denn je. So schlimm war es nicht mal, als sie das mit Natsu und Lisanna erfahren hatte. Ihr Gildenabzeichen war ihr größter Schatz, und ohne dieses fühlte sie sich nicht zugehörig. Es war mittlerweile Nachmittag geworden, und Lucy wusste einfach nicht wohin mit sich, also saß sie immer noch wie die Stunden zuvor an der Bar bei Yukino. „Hey Blondie“ vernahm sie eine Stimme hinter sich, bevor sich der zugehörige Arm um ihren Hals schlang. Sting stand nun auf der rechten Seite neben ihr, und grinste vergnügt. „Tut mir wirklich leid wegen deinem Gildenabzeichen“ man hörte allerdings keinen Meter das es ihm leidtat in seiner fröhlichen Stimme „Aber da das ja nun weg ist, wie wär’s wenn du zu Saber Tooth kommst? Wir können eine Magierin wie dich gut gebrauchen“ Wenn Blicke töten könnten, wäre Sting wohl gerade leblos zu Boden gegangen, als sich Lucy entsetzt zu dem Blonden drehte. „Niemals“ zischte diese nur, und befreite sich aus Stings Klammergriff, während Yukino nur amüsiert kicherte. „Na gut… einen Versuch war es wert“ gespielt beleidigt trat er den Rückzug in sein Büro an, und ließ somit die beiden Frauen links liegen. „Der ändert sich wohl nie…“ Lucy konnte nur den Kopf schütteln. Einige Tage später kamen Juvia, Gray, Natsu und Erza zu Besuch in die Gilde der Säbelzähne, um nach Lucy zu sehen. Natsu war natürlich der erste der zur Gildentür hineinstürmte, und Lucy in eine feste Umarmung zog, während diese schmerzvoll aufstöhnte „Natsu… meine Rippen…“ brachte sie nur schweratmend hervor. „Oh Gott, es tut mir so leid, Luce, aber ich hab dich so vermisst“ Bei dem Blick auf ihren rechten Arm erstarrte er allerdings, denn dieser wies nicht nur die Verätzung des Handrückens auf, sondern auch viele verschiedengroße Brandmale. Stur zu Boden sehend versuchte sie sich einige Tränen zu verkneifen. Nicht dass es noch sonderlich weh tat, aber Natsus bloße Anwesenheit ließ sie wieder an ihr gebrochenes Herz denken, und wie froh sie darüber war, bei den Sabers zu sein, um diesem Gefühl zumindest eine Weile zu entfliehen. „Kommst du bald zurück Lucy?“ Juvia war nun auch an ihre Freundin herangetreten und umarmte diese vorsichtig, da sie wohl Angst hatte Lucy könnte zerbrechen. „Ich weiß es noch nicht… Eigentlich bin ich ganz froh hier zu sein. Hier kann ich über vieles nachdenken, und den Kopf frei kriegen.“ Diese Sätze waren eigentlich nur für Juvia bestimmt, da Lucy es ihrer Freundin ins Ohr flüsterte, aber da hatte sie die Rechnung ohne Natsus Drachengehör gemacht. „Wie? Du willst wirklich bei DENEN bleiben?“ schrie der Rosahaarige nun fast, während er mit einer ausschweifenden Handbewegung auf Sting, Rogue und Yukino zeigte. „Ich komme doch wieder, aber halt nicht so bald“ versuchte sie ihrem besten Freund schonend beizubringen, während dieser auf 180 schien. Die Blonde hatte gehofft das Natsu es besser aufnehmen würde, aber er steigerte sich nur noch weiter rein „Ich gehe bestimmt nicht ohne dich Lucy“ „Aber Natsu, Yukino hat mir schon das Gästezimmer der Gilde angeboten, und Lisanna freut sich bestimmt auch mal Zeit mit dir alleine zu verbringen. Falls es doch ganz schlimm ist bin ich immer noch im Land, und du kannst mich besuchen“ Die letzten Worte fielen ihr ungemein schwer, aber irgendwie musste sie den Dragon Slayer doch besänftigen. Geschlagen ließ er die Arme schlapp an seinem Körper hinabbaumeln „Ja, ich schätze du hast recht… Ich hoffe du kommst bald wieder zu uns zurück“ Die Feen bleiben noch über Nacht in der Stadt, und feierten ausgelassen mit der befreundeten Gilde. Selbst Lucy konnte nach langem endlich wieder leicht lächeln. „Oh Lucy-san, selten das man dich mal lächeln sieht“ Rogue war neben die Blonde getreten, und lehnte locker gegen die Bar in seinem Rücken. Seit er und Yukino verheiratet waren, und ein Kind bekommen hatten, war der Schattendrache viel lebensfroher geworden, was Lucy besser gefiel als die Art die er noch zur Zeit der Magischen Spiele draufhatte. Die Blonde brachte nur ein leichtes nicken zustande, denn dank Natsu und Gray war es einfach zu laut im Gebäude, und wenn sie schrie schmerzten ihr die Rippen wieder. „Ich hoffe ich überrumple dich nicht, aber kannst du am Samstag auf Rin aufpassen? Yukino und ich haben Hochzeitstag“ Energisch nickte sie mehrmals, um Rogue ihr Einverständnis zu geben. Der Abschied am nächsten Tag war für Juvia und Lucy sehr tränenreich, und auch Natsu wirkte sichtlich geknickt darüber, dass seine beste Freundin hier ‚Ferien‘ machen wollte, wünschte ihr aber dennoch viel Spaß. Gray und Erza umarmten die Blonde gemeinsam, und sie versprach sich zu melden, sobald sie nach Hause wollte. Lucy fühlte sich schon wie ein kleines Kind, dass man im Spieleparadies abgegeben hatte, damit die Eltern in Ruhe durch das Kaufhaus schlendern konnte, aber sie liebte diese fürsorgliche Art ihrer Freunde einfach. Kapitel 4: Satisfied -------------------- Auf der Rückfahrt zur Feengilde war es sehr still um die kleine Gruppe. Normalerweise würde man im Zug einen dauerwürgenden Natsu sehen und hören, aber dieser wurde mal wieder von Erza ausgeknockt. Juvia sah gedankenverloren aus dem Fenster, und somit den vorbeirauschenden Objekten zu. Außer Bäumen und gelegentlichen kleinen Ortschaften passierte allerdings nichts Spannendes. „Juvia?“ Die Angesprochene drehte den Kopf wieder Richtung Sitzplätze, und blickte zu Erza, die sie gerade angesprochen hatte „Sag mal, du weißt doch sicher was mit Lucy los ist oder? Schließlich seid ihr mittlerweile gute Freunde“ Die Blauhaarige haderte mit sich selbst, schließlich wollte sie ihre Freundin nicht verraten, aber andererseits wäre es sicher von Vorteil, wenn sie Natsu nicht alleine davon abhalten müsste etwas Dummes anzustellen. „J-ja… aber können wir später weiterreden, er muss das nicht mitbekommen“ dabei zeigte Juvia auf den bewusstlosen Natsu. Erza und Gray sahen sich zwar kurz verwirrt an, nickten aber schließlich. Am Bahnsteig war Natsu dann natürlich wieder das blühende Leben, und hatte zum Glück nichts von dem Gespräch im Zug mitbekommen, und verabschiedete sich mit den Worten „Ich geh schon mal vor zur Gilde“ Gray schüttelte nur belustigt den Kopf, während Erza etwas Unverständliches vor sich hin grummelte. Juvia sah das alles nicht so ernst, schließlich waren sie und Natsu nicht die besten Freunde. „Also los Juvia, was ist nun?“ Die Blauhaarige schreckte aus ihren Gedanken hoch „A-aaalsooo….“ Ja es war ihr sichtlich unangenehm über solch ein privates Thema ihrer Freundin zu sprechen „Raus mit der Sprache, wir wollen doch nur helfen“ forderte nun auch Gray „LucyistinNatsu-sanverliebt“ Juvia versuchte es so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, wodurch Gray und Erza kaum mitkamen. „Moment, moment…das hat sich gerade so angehört als hättest du gesagt das Lucy in Natsu verliebt ist…“ Juvia die sich immer noch etwas peinlich berührt in der Gegend umsah nickte nur stumm, woraufhin aus den fragenden Gesichtern der beiden ein entsetztes wurde. „Bitte was? Lucy steht echt auf den Feuerdeppen?“ Gray fand zuerst zu seiner Sprache zurück, während Erza sich das wohl gerade vorstellte, denn ihr Gesicht konnte locker ihrer Haarfarbe Konkurrenz machen. „Jetzt verstehe ich auch warum sie nicht mit zurück kommen wollte…“ nuschelte Gray während er Zeigefinger und Daumen unter sein Kinn hob. „Okay… ich denke ich habe das nun auch soweit verarbeitet“ begann nun endlich Erza zu sprechen „Wir müssen Natsu auf jeden Fall davon abhalten zu Lucy zu fahren“ Zum Glück verstand Erza was Juvia von ihr wollte, denn diese atmete nun erleichtert auf. Zusammen schlugen die drei dann den Weg zur Gilde ein, und die Blauhaarige musste den beiden noch einige Details erläutern. Als sie dann endlich in die Halle des Gildengebäudes eintraten, kam sofort Levy auf die kleine Gruppe zugelaufen „Wo ist Lu-chan?“ „Warum hast du das Natsu nicht gefragt? Der war doch schon vor uns da“ Erza hob verwundert eine Augenbraue „Naja…“ Levy zeigte mit dem Daumen nur hinter sich, die drei angesprochenen folgten diesem Wink, und sahen Natsu wild knutschend mit Lisanna „Die beiden haben sich seit seiner Ankunft kaum voneinander gelöst…“ die kleine Blauhaarige wirkte geknickt „Lucy wollte noch eine Weile dableiben, um sich zu erholen“ erklärte ihr Erza schnell „Achso, bestimmt wegen Natsu“ Eigentlich wollte Levy dies gar nicht laut aussprechen aber es war ihr halt so rausgerutscht, und nun fuchtelte sie wild mit den Armen um von ihrem Ausrutscher abzulenken. Schließlich waren Levy und Lucy ebenfalls gute Freunde, und die kleinere wusste es auch ohne dass ihre Blonde Freundin etwas erwähnen musste über die Umständ. „Levy, beruhig dich, wir wissen es“ versuchte Gray die Script-Magierin zu beruhigen. Sofort blinzelte Levy mehrmals und sah verdutzt in die Runde „Juvia fand es besser Gray-sama und Erza-san alles zu erklären, dass diese gegebenenfalls Juvia unterstützen können“ Juvia fühlte sich immer noch wie eine Verräterin Lucy gegenüber, aber sie musste sich einfach jemandem anvertrauen, und Gray und Erza waren einfach die vertrauenswürdigsten Menschen die sie kannte neben Lucy. Levy nickte verstehend, und zusammen nahmen sie an einem der Tische platz. „Und was machen wir nun wegen Natsu-san?“ Juvia sah zu dem Rosahaarigen der immer noch engumschlungen mit seiner liebsten bei Mira an der Bar stand. „Keine Ahnung… wir sollten ihn vielleicht erst mal nur beobachten“ schlug Gray in seiner wie immer kühlen Art vor, und die Mädchen nickten bejahend. „Wir sollten darüber aber nicht so viel in der Gilde reden“ wieder ein bejahendes Nicken, denn alle angesprochenen wussten um Natsus geschärfte Sinne. Als hätten die vier am Tisch sitzenden ein Stichwort gegeben, brüllte der rosahaarige Dragonslayer quer durch die Gilde „HEY LEUTE WIR MÜSSEN EUCH WAS SAGEN“ Juvia hoffte einfach nur inständig der Natsu nichts mitbekommen hatte. Die komplette Gilde verstummte auch auf der Stelle, und sahen fragend zu Natsu und Lisanna. Beide grinsten sich wieder verliebt an, was den vier Freunden die am Tisch saßen fast die Galle hochkam. Dieses verliebte Gesäusel passte nun wirklich nicht zu dem sonst ach so zerstörerischen Drachentöter. „Lisanna und ich werden Heiraten“ Fast die komplette Gilde brach in gejubel aus, vor allem Mira und Elfman freuten sich für ihre kleine Schwester, und warfen sich den beiden frisch verlobten an den Hals „DAS IST JA SO MÄNNLICH“ Brüllte Elfman während er Natsu fast in den Schwitzkasten nahm. Nur der Tisch um Erza, Levy, Gray und Juvia war ruhig. Natürlich freuten sie sich für ihren langjährigen Freund, aber sie wussten genauso gut, das Lucy, wenn sie es erfährt daran zerbrechen würde. Juvia musste einmal schwer schlucken bei dem Gedanken daran, dass sie die Blonde in wenigen Wochen wieder besuchen wollten, und sie es dann von Natsu persönlich erfuhr. „Hey Leute, freut ihr euch denn gar nicht für uns?“ Natsu war nun mit Lisanna zusammen zu seinen Freunden an den Tisch getreten. „Natürlich freuen wir uns für euch, aber das sagt man halt persönlich, und brüllt es nicht durch die Gilde“ Tadelte ihn Erza. Gray kicherte belustigt „Ja, Flammendepp, das war ganz schön unpersönlich von dir, aber Herzlichen Glückwunsch euch zweien“ Natsu öffnete den Mund, er wollte wohl etwas sagen, wusste dann aber nicht genau was, schloss seinen Mund wieder, und nickte dankend. „Wann wollt ihr denn Heiraten?“ Erkundigte sich nun Levy bei den beiden „Das wissen wir noch nicht so genau, aber in 3-4 Monaten sind die Vorbereitungen bestimmt soweit abgeschlossen.“ Erklärte ihr nun Lisanna, die auch endlich mal zu Wort kam. Levy nickte nur, und lehnte sich dann mit ihrem Getränk in der Hand zurück. Kaum hatte sie das getan kam auch schon Gajeel mit dem kleinen Gabriel zur Gildentür herein „MAMAAAAA“ brüllte der kleine laut durch die Gilde, und kam sofort auf seine Mama zu gerannt. Levy hob ihren Spross hoch, und setzte ihn sich auf den Schoß. Der fünfjährige war wirklich ein aufgewecktes Kind. Verwundert sah er sich in der Gilde um „Wo ist Tante Lucy?“ „Ähm… Tante Lucy macht Ferien“ versucht sie ihrem kleinen zu erklären ohne zu viel zu verraten. Gabriel würde es zwar eh nicht verstehen, aber andere Anwesende schon. „Will auch Ferien machen“ beschwerte sich nun der kleine Schwarzhaarige auf dem Schoß seiner Mama, woraufhin alle am Tisch lachen mussten. Nachdem alle so weit gegangen waren und nur noch Juvia und Gray an einem der Tische saßen atmete Juvia erleichtert auf. „Das macht dir alles sehr zu schaffen oder?“ Gray ließ es zwar meist nicht so nach außen wirken, aber er machte sich große Sorgen um die hübsche Blauhaarige ihm gegenüber. „Ja… Juvia versucht zwar nicht daran zu denken, aber Juvia fragt sich wie es Lucy gehen wird, wenn er es ihr sagt“ Dabei stütze sie ihr Kinn auf die Hände „Sag du es ihr doch zuerst“ schlug ihr nun Gray vor, woraufhin Juvia ihn fragend ansah. „Naja, du wirst sie mit in ihr Zimmer schleifen, und es ihr schon mal sagen, dann bricht sie vielleicht nicht vor Natsu zusammen. Sie wirkte sichtlich verzweifelt gestern, aber unser Feuerheini merkt sowas ja nicht… Denk dir einfach einen Vorwand aus, ein Mädchenthema oder so“ erklärte der Schwarzhaarige weiter, und Juvia nickte verstehend. Eigentlich war das gar keine so schlechte Idee wie sie fand. „Achja, und vielleicht lenkt dich das ja ein bisschen ab…“ verwirrt zog die Blauhaarige eine Augenbraue nach oben „Juvia? Willst du mal mit mir ausgehen?“ Die dem eben gefragten rutschte Juvias Kinn doch glatt von ihrem Handrücken ab. „W-w-w-waaas? Wirklich Gray-sama?“ quietschte die immer noch verwirrte Wassermagierin. Gray nickte nur etwas verlegen, woraufhin Juvia noch lauter aufquietschte. In diesem Moment wünschte sie sich wirklich Lucy herbei, denn bis zu dem Date würde sie mit Sicherheit das reinste Nervenbündel sein. Aber sie wollte auch nicht die Gildenlacrima dafür missbrauchen, also beschloss sie es Lucy zu erzählen, wenn sie das nächste Mal zu Besuch kamen. Vielleicht würde das die Blonde etwas von Natsus und Lisannas Hochzeit ablenken. Juvia hatte den großen Fehler gemacht Erza um Hilfe zu bitten, sich auf das bevorstehende Date mit Gray vorzubereiten, denn die rothaarige Schönheit war wirklich ein riesen Trampel, wenn es um sowas ging. Zwar war sie schon länger mit ihrem Freund Gerard zusammen, aber bei dem Thema Liebe oder Dates wurde sie immer knallrot im Gesicht, und trugste herum wie ein kleines Schulmädchen. „I-ich freu mich echt für d-dich Juvia, aber w-warum m-muss ich nochmal mit?“ fragte die Rothaarige stotternd „Weil Lucy nicht da ist, und ich dich gerne dabei hätte Erza-san. Es geht doch nur darum für Juvia ein Kleid auszusuchen“ Dabei zog sie die Scarlett immer weiter hinter sich her, bis in das nächste Modegeschäft in der Einkaufspassage von Magnolia. Juvia brauchte gefühlte Stunden um sich für ein Kleid zu entscheiden, und mit jeder Minute wurde Erza ungeduldiger, denn sie hatte sich eigentlich vorgenommen heute noch ihre Schwerter und Rüstungen auf Hochglanz zu polieren, aber das konnte sie nun vergessen, denn es war mittlerweile kurz vor Ladenschluss, und sie standen immer noch hier. „Erza-san, schau was Juvia gefunden hat“ Die Blauhaarige trat mit einem wunderschönen Dunkelblauen fast schwarzen Sommerkleid mit kleinen Regentropfen am unteren Saum Rand und Spaghettiträgern aus der Umkleidekabine. Die Rothaarige staunte nicht schlecht, und nickte freudig ihrer Freundin zu. Diese freute sich natürlich ungemein darüber endlich das perfekter Kleid für sich gefunden zu haben. Am Samstagabend war es dann soweit. Juvia stand mit zitternden Knien in ihrem Zimmer im Fairy Hills Mädchenwohnheim, und wartete auf ihren verehrten Gray-sama der nach eigener Aussage etwas Großes für sie geplant hatte. Die Wassermagierin freute sich wie ein kleines Kind, war aber auch das reinste Nervenbündel, denn sie hätte es sich wirklich nicht träumen lassen einmal mit ihrem lang angebeteten Gray-sama auszugehen. Als es an der Tür klopfte riss sie diese förmlich auf und stand einem verdattert schauenden Gray gegenüber. Allerdings fand er kurz darauf wieder zu alter Form zurück, und beäugte Juvia von oben bis unten. Ein anerkennendes Pfeifen entwich seiner Kehle „Wow, Juvia du siehst toll aus“ Das war der Gnadenstoß für die Blauhaarige, die sich zusammenreißen musste ihrem Gray-sama nicht um den Hals zu fallen bei dessen Kompliment. Juvia knibbelte während dem ganzen Weg den sie zurücklegten an ihrem Kleid herum. Sie war wirklich nervös, und das obwohl sie ja immer in der Gilde so von und vor Gray schwärmte. Gray merkte das wohl, und nahm zögerlich ihre eine Hand in die Seine. Nun liefen sie Händchenhaltend nebeneinander her, und Juvia würde am liebsten ihre Gefühle laut rausschreien, wusste aber genau das Gray das nicht gefallen würde. Sie musste sich generell an diesem Abend sehr zusammenreißen um ihrem Schwarm zu gefallen. Normalerweise machte sie ja kein Geheimnis daraus das sie Gray so sehr liebte, aber war sich sicher, dass ihm diese Juvia gerade besser gefiel. Die beiden liefen nun auch bestimmt schon 20 Minuten durch die Gassen von Magnolia, und waren bis Dato noch nicht an dem geheimnisvollen Ort, den Gray für sie ausgesucht hatte. Mit der Zeit waren sie auch aus der Stadt heraus, und in eine Art Gebirge gelaufen. Zumindest kam es Juvia so vor, denn es war alles sehr Felsig und steil. Zum Glück hatte sie sich für Ballerinas entschieden, sonst würden ihr sicherlich schon lange die Füße wehtun. Ein paar Biegungen weiter kamen sie auf eine freie Fläche die von hohen Felswänden umzingelt war. Juvias Augen wurden bei genauerem Hinschauen immer Größer, denn was sie dort sah lies ihr den Atem stocken. Die meiste Fläche war mit Violetten Eisskulpturen übersäht „Ich komme hier oft her zum üben, oder einfach nur zum nachdenken“ erklärte Gray während Juvias Augen glitzerten wie Diamanten. „Gray-sama, Juvia findet es wunderschön hier“ Dabei drehte sich die Wassermagierin mit ausgestreckten Armen um die eigene Achse. Einige der Gebilde waren einfach nur Eiszacken, wohingegen andere riesige Eisblumen darstellten, und wieder andere Torbögen oder Möbel. So auch der kleine beleuchtete Platz auf den sie nun zukamen. Auf diesem Standen 2 filigran gearbeitete violette Eisstühle die links und rechts um einen genauso schönen runden Tisch standen. Juvia fand schon immer das Grays Fähigkeiten der Wahnsinn sind, aber dies übertraf ihre komplette Vorstellungskraft. „Wollen wir uns setzten?“ Die angesprochene nickte nur, denn sie war wirklich mal sprachlos vor Begeisterung. Auf dem Tisch standen nämlich bei genauerem Hinsehen 2 Teller unter einer Lacrimaheizplatte, um die Gerichte darauf warmzuhalten, sowie 2 Gläser, eine Flasche Wein und Besteck. Gray schob Juvia sogar den Stuhl zurecht. Daran könnte sich Juvia gewöhnen, dachte die Blauhaarige als sie endlich saß. Während dem Essen sprachen die beiden auch kaum ein Wort miteinander, denn die Stimmung schien geradezu perfekt. Danach nahmen sie auf einer Bank aus Eis platz, die in einem Garten stand der, wie sollte es auch anders sein, ebenfalls aus Eis bestand. Gray drehte sich zu ihr, und auch die Blauhaarige sah nun ihrem Gray-sama in die Augen. „Juvia, es tut mir wirklich leid wie ich dich all die Jahre behandelt habe“ Grays Blick war eine Mischung aus Hilflosigkeit und Schuld, denn er fühlte sich wirklich schuldig Juvia so lange zappeln zu lassen. „Aber Gray-sama…“ setzte diese an, wurde aber sofort von Gray unterbrochen „Lass mich bitte ausreden“ dabei fuhr er sich mit einer Hand durch die Haare. „Ich war ein Idiot, ich habe dich immer als selbstverständlich gesehen. Das du mich liebst war selbstverständlich, dass du mir hinterher läufst war selbstverständlich, aber das war es nicht, dass weiß ich jetzt… Es ist mir in den letzten 5 Jahren auf der Mission klargeworden“ Juvias Augen wurden immer größer, als sie Gray so zuhörte „Ich hab dich so schrecklich vermisst, auch wenn man es mir nicht ansieht, ich habe wirklich gelitten ohne dich…“ Nun saß die Wassermagierin mit offenstehendem Mund vor ihm. „Ich wollte damit nur sagen… Juvia, ich liebe dich …“ Alles in Juvias Gehirn ratterte und überschlug sich, bis schlussendlich die Worte in ihrem Kopf wiederhallten. „GRAY-SAMAAAA“ Sofort schmiss die Blauhaarige sich ihrem Liebsten an den Hals und drückte ihn so fest sie konnte an sich „Juvia liebt Gray-sama auch“ Gray schloss ebenso seine Arme um die Frau die er liebte. „Juvia, ich werde nie wieder von dir weggehen“ versprach der Schwarzhaarige. Juvias Herz schlug hart gegen ihre Brust, sodass es schon in ihren Ohren klingelte. Als Juvia freudig zu ihm aufsah kam ihr Gray entgegen und küsste sie. Wieder überschlug sich Juvias Herz vor lauter Freude und führte in ihren Gedanken ein kleines Tänzchen auf. Für einen Moment dachte sie auch an Lucy, und wie leid sie ihr tat, dass sie das nicht mit ihrem Traummann haben konnte, ließ den Gedanken aber schnell wieder fallen, nachdem Gray mit seiner Zunge Einlass in ihren Mund bat. Beide saßen noch bis in den späten Abend auf der kleinen Bank in Grays ‚Park‘ Die nächsten Tage konnte Juvia nicht anders als dauerzugrinsen, und jedem Mädchen aus der Gilde auf die Nase zu binden das sie nun mit ihrem verehrten Gray-sama zusammen war, und sie damit die Finger von ihm lassen sollten. Gray dachte sich nur seinen Teil dabei, und zog seine Freundin lieber an der Hand mit sich um sie zu küssen, damit sie endlich die anderen Frauen in Ruhe ließ. „Juvia, jetzt beruhig dich doch wieder, niemand nimmt dir Gray weg“ versprach ihr Erza, die sich zu ihnen an den Tisch gesetzt hatte. „Ich freu mich so für euch“ Sprach Wendy während sie fröhlich in die Hände klatschte. Auch Gajeel und Levy saßen bei der kleinen Gruppe. Von Gajeel kam nur ein anerkennendes nicken in Richtung Gray, während Levy heiter Juvias Hände nahm und sie bestimmt hundertfach beglückwünschte. Wieder dachte Juvia an Lucy. Einerseits freute sie sich jetzt schon darauf ihrer Freundin zu erzählen, dass sie nun mit ihrem geliebten Gray-sama zusammen sei, anderseits wusste sie auch, dass Lucy das mit Sicherheit an Natsu erinnern würde. Kurz trübte sich ihr Blick, doch dann wurde sie sofort wieder ins hier und jetzt geholt, als Levy sie ausfragte was auf ihrem Date passiert war. Die Tage danach waren dann auch eher ruhig, und die Vorfreude ihre beste Freundin wiederzusehen stieg ständig. Natürlich unternahm sie auch viel mit Gray und den anderen, aber sie vermisste die Übernachtungspartys und Gespräche mit Lucy. Vor allem da sie niemanden hatte, mit dem sie über Gray reden konnte. Kapitel 5: Hopeless ------------------- Am Samstag war Lucy schon früh aufgestanden, und beschloss für die Saber Tooth Gilde, die sie so nett beherbergten, Frühstück zu machen. Yukino hatte ihr vor ein paar Tagen erklärt wo alles stand und dass sie die Küche jederzeit benutzen durfte. Es war schon recht mühselig so viele Teller vorzubereiten, aber als die eintretenden Mitglieder das Buffet sahen, das vor ihnen stand, bedankten sie sich herzlich bei der Blonden, die gerührt von deren Dankbarkeit war. Zur Auswahl standen viele verschiedene Gerichte. Von Müsli, über Omelett, bis hin zu gebratenem Speck war alles dabei, und jeder durfte sich nehmen was er wollte. Das war im übrigens derselbe Samstag wie der, an dem Juvias und Grays Date stattfand. Am Mittag wurde Lucy dann wieder von Yukino über Rin unterwiesen, da diese sich ja bereiterklärt hatte nochmal auf den Spross ihrer Freunde aufzupassen. „Wenn ihr rausgehen wollt, dann nimm bitte jemanden aus der Gilde mit, okay? Du bist noch nicht wieder komplett fit, und wenn etwas passiert kann dir Rin nicht helfen“ Rogue war nun auch zu den beiden Frauen herangetreten, und Lucy nickte verstehend. Sie wusste ja selbst auch das sie so etwas nicht alleine packen würde. Die Blonde, sowie Rin, Lector und Frosch saßen zusammen in der Spielecke, die extra für den Nachwuchstiger eingereicht wurde, und spielten fröhlich mit dessen Bauklötzen. „Tante Lucy?“ Rin sah die junge Frau vor ihm fragend an. Seit ein paar Tagen nannte der jüngere sie immer so, da er wohl dachte, dass sie Yukinos Schwester war, da sie sich im verhalten mittlerweile sehr ähnelten. „Ja mein Schatz?“ Sie spielte einfach mit „Will raus gehen“ Lucy nickte leicht, und nahm den 2-jährigen dann bei der Hand, zog ihm Schuhe und Mantel an, und sah sich danach in der Gilde um, denn sie brauchte ja noch eine Begleitung. „Yo, Blondie, wollt ihr weggehen?“ Sting kam gerade vom oberen Stockwerk, auf dem sein Büro lag, herunter und trat zu ihnen. „Ja, Rin möchte rausgehen, aber ich kenne mich hier kaum aus“ Das war ihr dann doch sichtlich unangenehm, denn sie kratze sich verlegen am Hinterkopf „Ich komme mit“ Nun sah sie doch verwundert zu Sting, der ihr gerade echt freundlich anbot mitzukommen „Was? Ich bin fertig mit dem Papierkram und hab mir ne Pause verdient“ rechtfertigte sich der Blonde, schnappte sich seine Pelzbesetzte Weste und ging zur Tür. Lucy folgte ihm mit dem kleinen Rin an der Hand und den beiden Exeeds im Schlepptau. In einem Park wollte der kleine Mann dann unbedingt das auch „Onkel Sting“ seine Hand nahm, und sie ihn mit den Worten „Engelchen flieg“ leicht schaukelten. Vergnügt lachte der weißhaarige auf, und auch Lucy musste kichern bei seinem vergnügten Quietschen. Einige Leute im Park sahen die 3 mit vielsagendem Blick an, in dem man lesen konnte, dass sie wohl dachten das Lucy und Sting tolle Eltern wären. Von einer älteren Dame wurden sie deswegen sogar angesprochen, was der jungen Frau die Röte ins Gesicht steigen ließ. Sting hingegen lachte bloß und bedankte sich. Er wollte sie damit wohl etwas ärgern, denn sie sagte darauf genervt nur „Wir sind kein Paar“ und lief weiter. Hinter einer Biegung kam auf einmal eine rothaarige verärgert aussehende junge Frau mit schnellen Schritten auf Sting zugerast, und kam keinen Meter vor ihm zum stehen. „IST DAS DEIN ERNST STING?“ Sie sah erst ihn wütend an, und dann verachtend auf Lucy und das kleine Kind an deren Hand. „Du hast Frau und Kind? Du bist wirklich das letzte…“ Sting verstand nicht ganz um was es ging, denn er sah sie nur verdattert an „Ich dachte du liebst mich?“ Die Rothaarige hatte mittlerweile dicke Tränen in den Augen „Aber Susan, es ist alles ga…“ Zu mehr kam er nicht, denn die junge Frau vor ihm hatte dem Blonden eine saftige Ohrfeige verpasst, das seine Wange augenblicklich knallrot wurde „ICH HEIßE YVONNE!“ Schrie sie ihm noch entgegen, bevor sie genauso empört abdampfte, wie sie auf die beiden zugekommen war. Kaum war diese um die nächste Ecke verschwunden brach Lucy in schallendes Gelächter aus. Sie musste sich regelrecht den Mund zu halten, damit sie die anderen Passanten nicht störte und trotz, dass ihre Rippen immer noch nicht verheilt waren, konnte sie es sich nicht verkneifen herzhaft über das eben passierte zu lachen. „Um das nochmal zu sehen würde ich Eintritt bezahlen“ brachte sie gerade noch heraus, bevor sie sich mit Tränen in den Augen, und schmerzenden Rippen auf die Rasenfläche neben dem Weg setzte. „Haha, sehr lustig Blondie“ Sting schmollte gerade einfach nur das er nicht nur eine Liebschaft verloren hatte, sondern auch die Blonde sichtlich zu amüsieren schien. Anscheinend kann sich dieser Idiot nicht mal die Namen seiner Betthäschen merken, dachte sich Lucy, während sie ihn auslachte. Rin hingegen verstand noch nicht was los war, und sah verwirrt zwischen Sting, der eine rote Wange dank der Ohrfeige hatte, und Lucy, die tränenlachend auf dem Boden saß, hin und her. Der kleine nahm dann aber sofort auf Lucys Schoß platz, als sie sich beruhigt hatte, und auch Lector und Frosch kamen nun wieder zu ihnen, da diese nur kurz für alle etwas zu trinken kaufen wollten, und somit die Show verpassten. „Sting-kun! Deine Backe“ Lector sah seinen Freund geschockt an, doch dieser winkte nur ab „Nicht so wichtig…“ danach war er wieder still. Zurück in der Gilde waren auch Yukino und Rogue wieder anwesend, und nahmen den beiden Blonden den kleinen Mann sofort ab. Sting schmollte immer noch, und verzog sich auch sogleich in sein Büro „Was ist dem denn über die Leber gelaufen?“ Rogue sah seinem Freund verwundert nach, bis dieser die Tür ins Schloss fallen ließ. Lucy musste bei dem Gedanken daran wieder kichern, und meinte dann sie würde ihnen alles erklären, nachdem sie einen Milkshake bekommen hatte. „Oh Gott, da wär ich ja echt gerne dabei gewesen“ Rogue hielt sich den Bauch vor Lachen, bei der Nacherzählung der Blonden über das heutige Ereignis „Aber gut das ihm mal jemand eine Abreibung verpasst hat, das braucht er manchmal“ fügte der Schwarzhaarige noch hinten an „Ich kann nicht verstehen wir er nach all den Jahren immer noch von Frau zu Frau springen kann… Wird ihm sowas nicht irgendwann zu blöd?“ Lucy verstand es wirklich nicht, denn sie war einfach komplett anders gestrickt als der ebenfalls Blonde. Für sie käme sowas niemals in Frage. Sie wünschte sich die große Liebe, die sie wohl nie mehr bekommen würde, da ihr Natsu ja das Herz gebrochen hatte. „Ich glaube Sting will sich einfach nur ablenken, weil er zu faul ist auf die Richtige zu warten“ Das traf den Nagel auf den Kopf aus Lucys Sicht, denn es kam ihr auch immer wieder so vor, als ob er einfach nicht geduldig genug wäre. Diese Eigenschaft hatte er mit Natsu gemein, mehr aber auch nicht. Der Blonde war eher Selbstverliebt, Überheblich und ein Weiberheld. Alles was die Blonde an einem Mann nicht mochte. Allerdings sah er echt gut aus, was auch erklärte, warum so viele Mädels mit ihm ins Bett gingen, denn auf seinen Intellekt hatten diese es wohl eher weniger abgesehen, zumal er der Master einer berühmten Gilde war, und das ihn somit für die Frauenwelt noch Attraktiver machte. Lucy las, da sie selbst mal dort gearbeitet hatte, jede Ausgabe des Weekly Sorcerer, und somit hatte sie auch schon viele Hefte in der Hand, in der es Interviews mit dem Blonden gab, aber keines war wirklich interessant gewesen. Oberflächlichkeiten über Oberflächlichkeiten. Von Fragen: Wie ist es du zu sein, über: Bei den Mädels kommst du echt gut an, was ist dein Geheimnis? Bis hin zu: Bist du noch Single? War einfach alles dabei, aber nichts was wirklich dazu einlud den Artikel zu Lesen, wenn man nicht eines seiner Fan Girls war. Trotz, dass der Blonde eigentlich der Schürzenjäger schlechthin war, ging er am Wochenende abends eher seltener weg, wie Lucy feststellen musste, sondern erledigte brav seine Aufgaben als Master. Die Blondine fand dieses Verhalten von Sting sehr lobenswert, und entschloss sich deshalb dazu ihm am Abend noch etwas zu essen ins Büro zu bringen, da sie nun die einzigen in der Gilde waren. „Herein“ hörte Lucy seine Stimme, nachdem sie kurz angeklopft hatte „Oh Blondie, was verschafft mir die Ehre?“ Normalerweise klang er bei solch einem Satz immer etwas neckisch, aber diesmal war es eher eine verwunderte Aussprache „Naja, ich dachte du hast Hunger“ damit bahnte sich die Blonde ihren Weg durch das Aktenchaos, das der blonde Master in seinem Büro veranstaltete, und stellte den Teller mit 6 Sandwiches darauf auf den Schreibtisch. Lucy wusste nur zu gut, dass die meisten Drachentöter Unmengen an Essen in sich hineinschaufelten, also machte sie lieber gleich ein paar mehr. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ Lucy sah zu dem Blonden herunter, der im Schneidersitz zwischen gefühlt tausenden von Papieren saß, und diese versuchte zu sortieren. Erleichtert über diese Frage blickte Sting nun freudestrahlend zu seiner Retterin auf, und wies ihr an ebenfalls platz zu nehmen „Also, siehst du die mit dem Roten Stempel?“ Lucy nickte“ Das sind wichtige Dokumente von Bürgermeistern aus verschiedenen Städten, die müssen in diesen Ordner hier und nach Datum sortiert werden“ dabei reichte er ihr einen Blauen Ordner, woraufhin sie wieder nur nickte. Zu zweit schafften sie es zwar auch nicht alles an einem Abend zu bewältigen, aber das größte Chaos war gegen 3 Uhr morgens beseitigt, und nun lagen sie mehr als dass sie saßen, nebeneinander ausgelaugt auf der Couch die ebenfalls im Büro stand. „Der Master tut mir leid…“ Lucy nuschelte das nur, aber da Sting ja das gleiche Supergehör hatte wie alle Dragon Slayer sah er sie nun aus dem Augenwinkel an, und zog eine Augenbraue hoch. Lucy bemerkte das und erklärte es ihm prompt „Naja, du bekommst wenigstens nur Danksagungen und so ein kram, aber Makarov muss sich mit Rechnungen und Beschwerden herumplagen“ „Du meinst damit sicher wegen Natsu-san oder?“ Der Blonde kannte den Rosahaarigen ja mittlerweile auch schon ein paar Jahre, und wusste um dessen Zerstörungsdrang Bescheid. Lucy nickte „Ja, es kommt nicht selten vor das er Natsu vor versammelter Mannschaft zur Schnecke macht, und dieser Idiot tut das ab als wäre es nichts…“ Lucy wurde nun richtig Melancholisch, als sie so an ihre Freunde in der Gilde dachte, und konnte sich eine einzelne Träne nicht verkneifen. „Du vermisst Natsu-san, oder?“ Was war denn heute mit dem Blonden los? Sonst kam er Lucy nie so einfühlsam vor wie jetzt gerade. Etwas verwundert betrachtete sie ihn von der Seite bevor sie ihre Antwort gab „Ja, und wie, aber ich finde es hier auch schön… Die Auszeit tut mir ganz gut, so kann ich vergessen…“ Lucy merkte nicht mal das sie ihm gerade viel zu viel erzählt hatte, was er eigentlich nicht hören brauchte „Was vergessen? Die Gilde? Oder Natsu-san?“ Warum traf dieser blonde Trottel ausgerechnet jetzt ins Schwarze? Lag es an der fortgeschrittenen Uhrzeit? Brauchte sein Gehirn vielleicht einfach ein paar Anlaufstunden bevor es auf Hochtouren lief? „Liebst du ihn?“ Während des ganzen Gespräches hatten beide stur geradeaus geschaut, nur aus dem Augenwinkel nahmen sie die Reaktion des Anderen wahr. Lucy zuckte bei dieser Frage leicht zusammen und brachte auch nicht mehr als ein abgehacktes nicken zustande „Aber er liebt eine Andere…“ „Autsch, das tut mir echt leid für dich…“ Der Blonde meinte es wohl ernst, da kein bisschen Spaß in seiner Stimme wiederhallte, sondern eher Mitleid. Toll, noch einer der sie bemitleidete. Die arme kleine Lucy hat nicht den Mann ihrer Träume bekommen, wie erbärmlich sie doch war. Eigentlich sollte sie sich für ihren besten Freund und seine Kindheitsfreundin freuen, doch der schmerz saß noch zu tief, weswegen sie die beiden und sich selbst einfach nur hasste. Lucy erschrak leicht, als ihr blonder Nebenmann ihr durch die Haare wuschelte, und sie von der Seite leicht anlächelte „Bleib so lange du willst… Und wenn du magst, ein Job an der Bar wäre noch frei, dann könntest du dir etwas nebenher verdienen“ bot er Lucy freundlich an. Kurz musste sie überlegen. Eigentlich klang das Angebot sehr gut, sie bräuchte eh bald wieder Geld für die Miete, und trotz das ihr Juvia einiges an Kleidung mitgebracht hatte, würde sie sich dennoch über einen Einkaufsbummel mit Yukino freuen. „Gerne. Danke Sting“ nun brachte selbst sie ein leichtes Lächeln zustande. „Also, ich geh nun heim, wir haben kurz vor 4 Uhr und ich bin Müde“ damit erhob er sich schlussendlich, wünschte Lucy noch eine gute Nacht, und verschwand aus der Gilde. Die Nacht war auch schneller vorbei als sie schauen konnte, aber wen wunderte es? Es war gerade mal 8 Uhr morgens, und um 4 Uhr war sie erst todmüde und erschöpft ins Bett gefallen. Aber an schlaf hatte sie trotzdem nicht sofort denken können, denn das Gespräch mit Sting schwirrte allgegenwärtig in ihrem Kopf herum. Gerädert schleppte sie sich unter die Dusche und ließ das warme Wasser ihren Körper hinabprasseln. Vielleicht kam sie ja so auf andere Gedanken, denn dank Sting dachte sie nun wieder intensiver über Natsu nach, und gerade das wollte sie ja nicht. Ihre noch nassen Haare band sie sich nach dem Duschen zu einem lockeren Dutt, schlüpfte in ein paar Bluejeans und ein Rosa T-Shirt, bevor sie schlussendlich ihre Stiefel anzog, und die Treppe zur Gildenhalle hinabstieg. Bis jetzt war es noch sehr ruhig, vereinzelte Mitglieder saßen Müde an den Tischen, während Yukino das blühende leben zu sein schien, denn sie Wischte gut gelaunt über die Theke der Bar, während sie ein leises Liedchen summte. „Guten Morgen Lucy-sama, hast du gut geschlafen?“ Freudig wurde Lucy von der Weißhaarigen begrüßt, nachdem sie auf einem der Barhocker platzgenommen hatte. „Ja, danke der Nachfrage“ Trotz das die Blonde hundemüde war, versuchte sie so gut es ging ein entspanntes Gesicht aufzusetzen. „Mensch Blondie“ Hallte es auf einmal hinter ihr durch den kompletten Raum. Lucy rollte innerlich schon mit den Augen, denn sie wusste nur zu genau, dass der Blonde nun etwas Zweideutiges loslassen würde „Du hast mich gestern Nacht ganz schön auf Trab gehalten, ich bin hundemüde“ dabei gähnte er einmal herzhaft, und ließ sich neben Lucy an der Bar nieder. Genervt seufzte diese, als sie von einigen Gildenmitgliedern ein Grölen vernahm, sparte sich aber ihr Kommentar dazu, sondern bettet lieber ihr Kinn auf den Armen, die auf der Theke lagen. „Ich kann doch nichts dafür, dass du nichts gebacken bekommst“ wieder ging ein belustigtes Grölen durch die Runde, und auch Yukino musste leise kichern. „Kommst du kurz mit ins Büro? ich hab heute Morgen schon den Arbeitsvertrag für dich aufgesetzt“ Sting war sichtlich Müde und lustlos, hatte sich aber extra die Mühe gemacht einen Vertrag auszuarbeiten. Das rechnete ihm die Blonde hoch an, denn sowas war sie nicht mal von Makarov gewohnt. Als sie die Treppen nach oben stiegen kam natürlich, wie hätte man es auch anders erwartet, ein lautes „Uhhhhh“ aus manchen Ecken der Gilde. Aufmerksam las sie sich das geschriebene durch, und unterschrieb dann mit einem leichten nicken in Stings Richtung „Okay, klingt gut, ich freu mich schon auf die Zusammenarbeit“ Lucy reichte ihm freudig die Hand zum Einschlagen, aber der Blonde sah es eher vor seine neue Angestellte zu sich zu ziehen, und sie keck anzugrinsen, sodass man seine spitzen Eckzähne sah. Mit einem genervten „Sting lass das“ wandte sie sich aus seiner Umarmung, und verlies schnell das Büro. Bevor sie aber zurück in die Gildenhalle ging, verschwand sie in das Gästezimmer, in dem sie derzeit untergebracht war, und schlug sich, nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, die Hände vors Gesicht, in der Hoffnung damit die aufkommende Röte zu unterdrücken. Das war eindeutig zu viel Nähe für die junge Frau, vor allem von jemandem den sie kaum kannte. Noch einmal kurz durchatmen, und dann lief sie ohne Sting, der gerade aus seinem Büro kam, eines Blickes zu würdigen an ihm vorbei und zurück an die Theke zu Yukino. Diese freute sich schon sehr darauf ab jetzt mehr Zeit mit Mann und Kind verbringen zu können, da Lucy ja nun für die Bar verantwortlich war. Ein paar Wochen später, Lucy hatte sich gut in ihrem neuen Job eingelebt, und konnte dadurch auch ihre Rechnungen immer pünktlich bei der Vermieterin bezahlen, bekam die Blonde Besuch von Natsu, Gray und Juvia. Die letzter Umarmte ihre Freundin stürmisch, dass diese sich kaum auf den Beinen halten konnte. „Juvia hat Lucy vermiiiiiisst“ Lucy konnte über das Verhalten ihrer Freundin nur kichern, fand sie es doch zu süß, und hatte die Blauhaarige ebenfalls vermisst. Kurz wurde sie noch von Natsu und Gray begrüßt, da zog Juvia die Blonde schon in das Gästezimmer mit der Aussage „Juvia muss Lucy etwas erzählen“ Die Jungs hingegen wirkten eher genervt und nuschelten „Pah, weibertratsch“ während sie sich an die Bar setzten. „Was gibt es denn so dringendes Juvia?“ Lucy nahm auf ihrem Bett platz, und bot Juvia somit an sich auf den Stuhl neben dem Schreibtisch zu setzen. „Gray-sama und Juvia sind jetzt zusammen“ Quietschte die Wassermagierin verliebt „Nicht dein ernst! Das ist ja großartig! Ich wusste immer, dass er dich mehr als nur eine normale Freundin mag“ freudig umarmte die Heartfilia ihre beste Freundin, und trotz das ihr dabei irgendwie das Herz schwer wurde, freute sie sich dennoch ungemein für die Blauhaarige. Und dann kam ein Satz, den Lucy am liebsten sofort wieder vergessen hätte „…und Natsu-san und Lisanna-san werden Heiraten…“ In diesem Augenblick spürte sie den aufkommenden schmerz in ihrer Brust, ein schmerz von dem sie dachte sie hätte ihn überwunden, aber alles was sie bis jetzt verarbeitet hatte kam wieder zurück. „Eigentlich sollte es Natsu-san Lucy persönlich sagen, aber Juvia dachte sich das es besser wäre, wenn Juvia Lucy darauf vorbereitet.“ Lucy fühlte sich wie damals, als sie erfuhr das Natsu und Lisanna ein Paar waren, nur tausendmal schlimmer. Das einzige Gefühl das da noch rankam, war als sie vor einigen Jahren Aquarius für die Rettung ihrer Freunde opfern musste, und seitdem ihren zerbrochenen Schlüssel als Kette um den Hals trug. Sie hatte ja irgendwie gehofft das das zwischen den beiden nicht lange halten würde, und das sie dann doch noch ihre Chance bekam, aber dieser eine kleine Satz brachte das alles in unerreichbare Ferne. Ihrem Herzen wurde ein Stück mehr herausgerissen, und hing nun in Fetzen gerissen nur noch an ein paar lockeren Fäden in ihrer Brust. „Es tut Juvia unendlich leid…“ Juvia versuchte so gut es ihr möglich war ihre Freundin zu trösten, doch diese stand nur regungslos da, während alles in ihrem inneren zu schreien schien. Hoffnungslos blickte Lucy ihrer Freundin nun in die Augen „Ist okay Juvia, danke, ich werde schon klar kommen…“ Lucys Stimme klang mechanisch, gar nicht wie sie selbst, aber in diesem Moment beschloss sie all ihre Gefühle für die Außenwelt zu verschließen. „Lass uns zu den anderen gehen, ich muss Natsu doch noch gratulieren…“ Mit glanzlosen Augen ging sie schnurstracks aus dem Raum heraus, und die Treppe herunter, wo ein gutgelaunter Natsu schon auf die Mädchen wartete, während Gray nur Mitleidig zu der Blonden sah. Juvia musste es ihm erzählt haben, aber das störte Lucy nun auch nicht mehr, ihre Gefühle würden niemals wiederkommen, für niemanden, denn sie würde diesen Schmerz nicht nochmal ertragen können. Kapitel 6: Compulsive --------------------- Mit einem Gezwungenen Lächeln stand Lucy nun vor ihrem Besten Freund, und gleichzeitig dem Mann, in den sie sich unsterblich verliebt hatte. Und dieser Mann würde bald heiraten, aber nicht sie, sondern seine Kindheitsfreundin, der ihr schon früher versprochen hatte, sie zur Frau zu nehmen. Lucy musste sich wirklich zusammenreisen, nicht an Ort und Stelle zusammenzubrechen. Obwohl sie sich vor nicht mal 5 Minuten schwor ihre Gefühle für immer in eine dunkle Ecke zu verdrängen, schaffte sie es nicht, nachdem der rosahaarige Drachentöter sie mit seinem typschien Grinsen angesehen hatte. Kurz musste sie sich schütteln, um das Gefühl der Trauer zu verwerfen, dann sah sie aber in Natsus dunkle Augen. „Herzlichen Glückwunsch Natsu, ich wünsche euch alles Glück der Welt…“ Das war die bisher größte Lüge die sie je erzählt hatte, denn sie freute sich kein bisschen für ihren besten Freund, und wirkte schon fast verbittert als sie das so Monoton zu ihm sagte. Natsu schien das aber wie immer nicht zu bemerken, sondern zog seine beste Freundin in eine feste Umarmung. „Danke, Luce. Es bedeutet mir sehr viel das du das sagst“ Kaum hatte er sie losgelassen, verschwand die blonde Frau sofort hinter die Bar, da nun ihre Schicht begann, und nahm sogleich die Bestellungen ihrer Freunde entgegen. Natürlich unterhielten sich die beiden Frauen auch viel über Grays und Juvias Beziehung, was die beiden Männer sichtlich nervte, und Lucys Herz sich dabei schmerzhaft zusammenzog. Nicht das sie in Gray verliebt wäre, aber es tat schon weh das mittlerweile fast jeder in ihrer Gilde vergeben war, und nur sie unglücklich verliebt zurückblieb. Juvia wollte unbedingt über Nacht dortbleiben, also fuhren Natsu und Gray alleine mit dem Zug nach Magnolia zurück, und ließen die Wassermagierin in der Obhut der Sabers. Eigentlich wollte Natsu seine beste Freundin unter allen Umständen wieder mit nach Hause nehmen, aber diese meinte sie könne ihren Job hier nicht einfach an den Nagel hängen, schließlich verdiente sie gutes Geld. Kaum hatten Lucy und Juvia das Gästezimmer betreten, sackte die Blonde kraftlos zu Boden, und begann bitterlich zu weinen. Juvia zögerte auch nicht lange, nahm ebenfalls auf dem Boden platz, und zog ihre Freundin in eine tröstende Umarmung, während sie ihr immer wieder über den Rücken strich. Die halbe Nacht saßen die beiden Frauen noch so da, bis Lucy in Juvias Armen erschöpft einschlief. Als Lucy am nächsten Morgen in ihrem Bett erwachte, in das Juvia sie wohl verfrachtet hatte, denn die Blonde war sich ziemlich sicher auf dem Boden eingeschlafen zu sein, fühlte sie sich so gerädert wie schon lange nicht mehr. Jeder Knochen, jeder Muskel und jede Faser ihres Körpers schmerzte. Sie fühlte sich innerlich leer und gebrochen. Die Erinnerungen an den gestrigen Tag liefen in dauerschleife vor ihrem geistigen Auge ab, und ließen sie somit keinen klaren Gedanken fassen. Der Blick auf die Uhr verriet ihr das sie gerademal 6:30 Uhr hatten, aber die junge Frau konnte einfach nicht mehr schlafen. Zu sehr schwirrte ihr der Kopf, also beschloss sie unter die Dusche zu steigen. Lucy gab sich nicht mal Mühe das Wasser zu temperieren, sie ließ es einfach eiskalt auf ihren Körper prasseln. Ihr war es schlichtweg egal ob sie sich dadurch möglicherweise eine Erkältung zuziehen würde, ihr war es genauso egal wie lange sie dort drunter stand, doch ein Klopfen an die Tür ließ sie erschrocken zusammenzucken. „Lucy? Juvia macht sich sorgen, ist alles in Ordnung bei dir“ Juvia war wirklich die beste Freundin die sie sich vorstellen konnte, wie sollte sie bloß die nächsten Wochen ohne sie aushalten? Eigentlich könnte sie ja einfach mit Juvia wieder zu Fairy Tail fahren, aber da würde sie von den Hochzeitsvorbereitungen wohl regelrecht erschlagen. Der Gedanke daran in wenigen Monaten auf Natsus und Lisannas Hochzeit dabei zu sein fraß sie innerlich auf. Wieder klopfte es an der Badezimmertür, nur diesmal energischer „Hey Blondie, verschwende nicht das gute Wasser und komm raus“ Sting klang gereizt, wodurch die Blonde erneut zusammenzuckte. Sie stellte schnell das Wasser ab, trocknete ihren Körper, und zog sich wieder an. Die letzten Tränen aus dem Gesicht wischend trat sie nun zu den beiden wartenden heraus. Juvia sah sie immer noch so mitleidig an wie schon die ganze Zeit über, und Sting wirkte erst genervt, doch als er in ihre vom weinen geröteten Augen sah, war er nur noch verwirrt und erschrocken. Die blauhaarige packte ihre Freundin bei der Hand „Oh Gott Lucy, du bist ja eiskalt…“ Sofort ließ sie erschrocken wieder los. Lucy schien neben sich zu stehen, denn sie reagierte auf keinen der beiden, die sie nun fragend musterten. „Macht euch keine Sorgen um mich… es geht mir gut“ Wieder kam die mechanische Lucy zum Vorschein, die ihre Gefühle und Emotionen in eine Kiste sperrte, und den Schlüssel wegwarf. Sting und Juvia sahen sie nur erschrocken an, trauten sich aber wohl nicht etwas zu sagen. Also ging die Blonde an den beiden vorbei, die Treppe runter und in die Küche um das Frühstück für die Gilde vorzubereiten. Juvia beschloss noch gemeinsam mit ihrer Freundin zu essen, bevor sie sich wieder auf den Weg zur Feengilde machte, da die Sorge um die Blonde einfach zu groß war. Aber die Blauhaarige war sich sicher, dass die Leute von Saber Tooth gut auf ihre Freundin achtgaben. Ein erneuter abschied fand statt, bei dem Juvia ihre Freundin fest in die Arme nahm, um ihr erneut Mut zuzusprechen. Lucy bedankte sich tausendmal bei ihr für ihren Beistand, und begleitete die Wassermagierin sogar noch zum Bahnhof. Zum Glück waren heute viele auf irgendwelchen Aufträgen, so konnte Lucy wenigstens in Ruhe ihre Gedanken sortieren, und auch die Gilde etwas auf Vordermann bringen. Beim Putzen konnte sie wenigstens auf andere Gedanken kommen, und die Welt um sie herum für einen Moment vergessen. All den Schmerz vergessen, und sich nur darauf konzentrieren, dass alles Pikobello sauber wurde. Die anwesenden Mitglieder waren hin und weg von dem Tatendrang der Stellarmagierin, und bedankten sich mehrfach bei ihr, dass ihre Gilde noch nie so geglänzt hätte wie jetzt. Lucy freute sich wirklich über die Worte der Sabers, und zum ersten Mal seit 2 Tagen lächelte sie wieder. Am Abend saß sie wie so oft in Stings Büro, und half ihm beim Sortieren der Akten „Hey Blondie? Was ist denn los mit dir? Ist gestern irgendwas passiert? Klär mich bitte auf, ich war ja nicht da“ dabei sah der Blonde kein einziges Mal von den Papieren die auf seinem Schreibtisch lagen auf. Lucy schluckte einmal, bevor sie ergeben seufzte „Natsu… er und Lisanna… sie… werden Heiraten…“ Zitternd saß sie auf der Couch, und traute sich nicht den Blonden anzusehen da sie wusste, dass er sie eh wieder mitleidig anschauen würde, und das ertrug sie nicht. Zu oft wurde ihr in den letzten beiden Tagen so ein Blick geschenkt, dabei war sie doch selbst schuld an ihrer Situation. Natürlich hätte sie Natsu jederzeit ihre Gefühle gestehen können, aber sie wollte nicht das er Schuldgefühle oder ähnliches bekam, weil sie ja seine Beste Freundin ist. Am Schluss hätte er noch Lisanna deswegen verlassen, nur weil sie ihn wie eine Irre angefleht hätte. Sie wollte doch nichts erzwingen, sie wollte einfach nur von ihm geliebt werden. „Blondie…“ er sah wohl die Verzweiflung in Lucys Augen, denn nun stand er doch auf, setzte sich neben die Blonde, und strich ihr beruhigend über den Rücken. Doch sie schien sich einfach nicht beruhigen zu wollen, denn ihr Körper zitterte wie Espenlaub, also zog er sie kurzerhand in seine Arme, und gab ihr den halt den sie gerade dringend benötigte. Sting wusste das er Natsu niemals ersetzen konnte, aber wenigstens konnte er seiner neugewonnenen Freundin beistehen. Diese wiederum krallte sich regelrecht in seinem T-Shirt fest, und ließ ihren Tränen einfach freien Lauf. „Wein dich ruhig aus, ich pass schon auf dich auf“ Normalerweise war der Blonde ja nicht so einfühlsam, aber er merkte das Lucy es bitternötig hatte so gehalten zu werden. Mittlerweile war Stings Shirt auf Brusthöhe komplett durchnässt von den salzigen Tränen des Häufchen Elends in seinen Armen, strich ihr aber weiterhin beruhigend über den Hinterkopf. Zum Glück bekam das gerade niemand mit, denn bei der Blonden wurde er automatisch zum Softie, und das brauchte ja keiner aus der Gilde zu wissen. Lector war schon vor Stunden auf einem Kissen eingeschlafen, und murmelte unverständliches vor sich hin, was Sting zum Schmunzeln brachte. Als er merkte das sich Lucy in seinen Armen nichtmehr großartig zu rühren schien sah er nach unten, und blickte sofort in ihre verweinten rehbraunen Augen. „Hey…“ flüsterte er ihr zu und genauso leise flüsterte sie ein „Hey…“ zurück. Leicht drückte sie sich von ihm weg, denn ihr Nacken hatte sich wohl etwas versteift, durch die unbequeme Haltung „Geht es dir besser?“ Fragte er vorsichtig und Lucy nickte „Ja, hab vielen Dank…“ sie versuchte ihm zumindest ansatzweise ein Lächeln zu schenken, schaffte es aber gerademal einen Mundwinkel nach oben zu ziehen. „Sting?“ „hm?“ „Begleite mich bitte zu der Hochzeit…“ Das kostete Lucy viel Überwindung, aber sie wusste, dass sie das alleine nicht durchstehen würde, und da der Blonde ja eh ein Freund der Feengilde war, würde niemand lästige Fragen stellen. Ein lächeln schlich sich auf seine Lippen „Klar Blondie, alles was du willst, aber nun gehst du ins Bett und schläfst dich aus“ er machte sich wohl wirklich sorgen um die hübsche Blondine, und brachte sie noch bis vor die Tür zum Gästequartier. „Morgen hast du frei, verstanden?“ Damit schob er sie in das Zimmer, und zog die Tür hinter sich zu. Lucy war wirklich mehr als dankbar, dass sie in Sting so einen guten Freund gefunden hatte, denn wenn die beiden alleine waren, war der Blonde ein wirklich netter Kerl. Den nächsten Tag hatte Lucy fast komplett verschlafen, denn die Nächte zuvor brachte sie kaum ein Auge zu, wegen der ständigen Gedanken an den Rosahaarigen. Als sie sich gerade fertig angezogen und frisch gemacht hatte, kam der kleine Rin zur offenstehenden Tür herein „Tante Lucy“ begrüßte er die Blonde auf seine kindliche Art, die sie jedes Mal zum Schmelzen brachte. Sie war zwar gerademal ein paar Wochen bei den Sabers, aber dieses kleine Kind hatte komplett ihr Herz erobert. „Hallo mein Schatz“ Nun war sie doch besser gelaunt, nachdem der kleine Junge sie so fröhlich angelächelt hatte, und nahm ihn auf den Arm, um kurz danach den Raum zu verlassen. „Oh, Lucy-sama, geht es dir besser?“ Yukino kam schon angelaufen und wollte ihr den kleinen abnehmen, aber die Blonde winkte ab, und meinte nur das sie ihn gerne bei sich hat. „Sting-sama meinte du hättest Schlafstörungen gehabt“ Innerlich dankte sie Sting gerade tausendmal dafür, dass er Stillschweigen bewahrt hatte über ihre Psychische Verfassung. „Ach, alles halb so wild…“ versuchte sie sich halbherzig rauszureden, merkte jedoch wie sie von Yukino besorgt gemustert wurde. „Geh doch mit Rin ein wenig spazieren. Frische Luft wird dir guttun“ Lucy nickte stumm, zog dem kleinen Jungen auf ihren Armen Schuhe und Jacke an, und verließ das Gildengebäude Richtung Park. Lucy saß mittlerweile mit dem kleinen im Sandkasten des Spielplatzes, und bauten eine Burg. „Hey, hier bist du. Yukino meinte du wärst mit Rin rausgegangen“ Lucy drehte ihren Kopf und Oberkörper zu der ihr bekannten Stimme um, und blickte in 2 eisblaue Augen „Hallo Sting, ja ich brauchte frische Luft“ ihr gelang sogar ein kleines Lächeln „ONKEL STING“ Jetzt hatte der kleine Mann den großen Blonden auch bemerkt, und kam freudig quietschend auf ihn zu „Hey großer, geh ruhig weiterspielen. Ich will euch nur etwas Gesellschaft leisten“ Dabei ließ er sich neben Lucy in den Sand fallen, und streichelte Rin über den Kopf, bevor sich dieser wieder seiner Sandburg widmete. Stillschweigend beobachteten die beiden das Spielende Kind vor ihnen, und Lucy driftete wie immer in ihre Gedanken ab. Sie würde wohl niemals ein Kind mit dem Mann bekommen den sie so sehr liebt. Der Selbsthass in ihr keimte wieder auf, und sie verfluchte sich erneut dafür das sie so schwach war, und diesen Gefühlen jedes Mal aufs Neue erlag. Auf einmal spürte sie eine Hand auf ihrem Kopf, die locker durch ihre offenen Haare strich „Denk nicht so viel drüber nach, Blondie“ „Aber es tut so weh…“ flüsterte sie fast unhörbar, wusste aber genau das ihr Nebenmann es verstand. Sting konnte das allerdings nicht so wirklich nachvollziehen, schließlich war er noch nie ernsthaft verliebt gewesen. Er fand das ungezwungene miteinander ins Bett gehen einfach viel angenehmer als sich mit einer Beziehung zu stressen. Dennoch tat ihm die Blonde unendlich leid. Er ertrug nicht das in ihrem Gesicht so viel Trauer und Schmerz lag. Er mochte die Fröhliche Lucy viel mehr als die zurückgezogene. Also tat er das einzig richtige in diesem Moment „Du hast es ja so gewollt“ murmelte er leise, woraufhin sie ihn etwas verwirrt ansah. Dann stürzte er sich auf sie, und begann damit ihren Bauch zu kitzeln „Stiiiing… Hahaha lass das… Hahaha…“ na geht doch, dachte sich der blonde Drachentöter, während er in das immer roter werdende Gesicht der blonden Frau unter ihm sah, die dank seiner Kitzelattacke wild mit Armen und Beinen strampelte und unaufhörlich lachte. „So gefällst du mir viel besser Blondie“ lachte er, hörte auf sie zu kitzeln, und war noch mit seinem Oberkörper über sie gebeugt. Lucy beruhigte sich auch kurz darauf wieder, und sah ihn mit roten Wangen und schnellgehendem Atem an. Sie war ja schon eine richtige Schönheit, und obendrein noch super lieb und fürsorglich. Wenn er der Typ für so ein Kitschzeug wäre, hätte er sich mit Sicherheit schon lange in sie verliebt. Aber er mochte so schnulziges Gewäsch halt einfach nicht, eine schnelle Nummer reichte ihm. Außerdem war sie ja eh in Natsu verliebt, der mittlerweile unerreichbar für sie geworden war. Er verstand schon sehr gut warum sie so reagierte. Er würde wahrscheinlich auch nicht besser dran sein, wenn ihm jemand das Herz bräche. „Onkel Sting? Was machst du mit Tante Lucy?“ Brabbelte der keine weißhaarige Junge, der wohl seine Sandburg fertig gebaut hatte, und nun neben ihnen stand. Die beiden hatten nicht mal bemerkt, dass sie länger so dagesessen, bzw. gelegen hatten als es nötig war. Lucy war die erste die sich aus ihrer starre löste, denn sie hatte sich in Sting wunderschönen eisblauen Augen verloren, und war in Gedanken versunken. Oh Gott, was dachte sie denn da? Stings Augen waren doch nicht wunderschön. Er hatte sie lediglich versucht aufzuheitern, redete sich die junge Frau ein. „Na komm mein kleiner, deine Mama macht sich sicher schon sorgen“ Lucy drückte Sting auf sichern Abstand von sich weg, stand auf und nahm den kleinen Rin auf ihren Arm, um nach Hause zu gehen. Kapitel 7: Confession --------------------- Als Lucy am nächsten Tag erwachte war sie, wie hätte man es auch anders erwartet kaum 2 Tage nach einer kalten Dusche, Krank. Ein wunder das es ihr gestern noch gut ging und sie sogar noch mit Rin rausgehen konnte, fühlte sie sich jetzt einfach nur noch wie ein nasser Sack. Gerädert schleppte sie sich nach dem bekleiden nach unten an die Bar, denn gleich würde ihre Schichte beginnen. Sting saß auch schon an dieser und studierte ein paar unterlagen „Guten Morgen“ schniefte die Blonde als sie an dem Saber Tooth Master vorbeiging. „Oi, Blondie bist du krank?“ Als er sich zu ihr wandte hatte sich seine Frage schlagartig erledigt, denn Lucy sah aus wie der lebende Tod. „Ich fühle mich echt mies“ „So siehst du auch aus“ zwinkerte Sting, woraufhin er einen giftigen Blick der Magierin erntete. „Leider ist der Ofen im Gästezimmer kaputt“ fing der Blonde entschuldigend an „Aber der bei mir zuhause geht…ähm… also nicht so wie du jetzt denkst, sondern in Rogues ehemaligem Zimmer, er wohnt ja mit Yukino zusammen, also, wenn du magst…“ das war das reinste gestammel was Sting da von sich gab und Lucy begann leise zu kichern. Die junge Frau nickte dankend, und der Blonde versprach ihr nach getaner Gildenarbeit sie dort hin zu bringen. Aber zuerst Frühstückten beide, und warteten bis Yukino, Rogue und Rin kamen, damit Yukino Lucys Schicht übernehmen konnte. „Oh Gott Lucy-sama, du musst sofort ins Bett“ bei diesen Worten strafte Yukino ihren Master mit einem bösen Blick der so viel hieß wie: Wie konntest du das zulassen? Und rügte ihn warum er sie nicht einfach hingebracht hatte. Sting hob währenddessen nur beschwichtigend die Hände, und versuchte nicht noch mehr den Zorn der Weißhaarigen auf sich zu ziehen. Natürlich musste er daraufhin sofort Lucy zu sich nach Hause bringen. Schnell räumte sie einige ihrer Klamotten zusammen, Sting nahm ihr den Koffer ab, und zusammen liefen sie zu seinem Haus. Dort angekommen staunte Lucy nicht schlecht, denn er hatte ein kleines zweistöckiges Häuschen mitten im Ort erworben. Es war weiß gestrichen mit einer dunkelroten Kirschholztür, und rotem Ziegeldach. Im Inneren war ebenfalls fast alles in Weiß gehalten. Die Wände und Möbel zumindest, denn die Böden waren vorweg hölzern. Der Blonde zeigte seinem Gast flüchtig die Türen zu den unteren Räumen. Rechts ein großzügiges Wohnzimmer mit angrenzender Küchenzeile, Links Badezimmer, Abstellkammer und Treppenaufgang. Oben gab es dann noch ein Badezimmer, 2 Schlafzimmer und ein Arbeitszimmer. „Hier, das war Rogues Zimmer“ dabei zeigte Sting auf eine der Türen auf der rechten Seite „Und daneben ist das Bad. Ich habe eine Putzfrau, also keine Sorge, hier liegt nichts Unanständiges rum“ fügte er noch schnell hinten an, was Lucy leicht zum kichern brachte. Dieser Typ dachte einfach immer nur an das eine, auch wenn er das wohl nicht wollte. Danach verabschiedetet Sting sich von der Stellarmagierin, und ging zurück zur Gilde, während sie es sich unter der warmen Decke im Bett gemütlich machte. Zu Anfang hatte die Blonde versucht ein wenig zu lesen, war dann aber recht schnell eingeschlafen, und erst gegen Abend wieder aufgewacht. Sie streckte die Arme von sich und gähnte einmal Herzhaft. Dabei stellte Lucy fest das es ihr schon besser ging als heute Morgen noch, und beschloss nach einem Blick auf die Uhr etwas zu Essen zu machen. Zum Glück war Stings Haus sehr übersichtlich, denn durch ihren erbärmlichen Zustand am Morgen hatte sie sich nur gemerkt wo das Bad und ihr Zimmer war. Die Küche war genauso simpel aufgebaut, und schnell war eine Pfanne und Teller gefunden. „An den Anblick könnte ich mich gewöhnen“ Zwei warme Hände legten sich auf Lucys Hüften, und Stings Kopf tauchte auf einmal neben dem ihren auf, woraufhin sie ein leises quieken von sich gab. „Mensch Sting, du kannst mich doch nicht so erschrecken… und nimm deine Hände weg“ sprach die Blonde genervt. Fast hätte sie vor Schreck den Pfannenwender weggeworfen. Eigentlich hatte Lucy auch noch nicht mit Sting gerechnet, aber wenn er nun schon da war, konnten sie wenigstens zusammen Essen. „Ich hab deine restlichen Sachen in dein Zimmer gestellt“ erklärte Sting während dem Essen, woraufhin Lucy nur eine Augenbraue anhob „Warum das denn?“ sie war sichtlich verwirrt „Naja, die Gilde bekommt Besuch von ehemaligen Klienten, und da brauchen wir das Gästezimmer, also wohnst du vorerst bei mir. Die Blonde rollte gespielt genervt mit den Augen. „Treibs aber nicht zu wild mit deinen Häschen, wenn ich da bin, okay?“ Das war nun wirklich das letzte was Lucy hören wollte, wie Sting sich mit seinen Betthäschen amüsierte, während sie im Zimmer gegenüber wohnte. Eigentlich war ihr das ja auch gar nicht recht in diesem Haus zu wohnen. Nicht das sie es hier nicht schön fand, aber alleine mit diesem Macho? Nein danke! Sting grinste nur belustigt auf Lucys Reaktion, gab aber sonst keinen Kommentar von sich. Am späten Abend saß die Blonde dann noch im Wohnbereich und las ein mitgebrachtes Buch, während sich Lector von ihr hinterm Ohr kraulen lies. Dadurch das sie am Tag so viel geschlafen hatte war sie jetzt fast so fit wie ein Turnschuh. „Woaaah Sting-kun, das solltest du auch mal probieren, Lucy-san hat magische Hände“ schnurrte der kleine braune Kater auf ihrem Schoß und wälzte sich dabei hin und her. „Lucys Hände dürfen bei mir gerne mal was anderes Massieren“ grinste der Blonde lüstern und erntete von der angesprochenen sofort einen vernichtenden Blick. Sie hob den kleinen Lector von ihrem Schoß und ging mit den Worten „Ich bin dann mal weg“ nach oben in ihr neues Zimmer. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein? So ein elender Lustmolch. Lucy ging Millionen Beleidigungen im Kopf durch die sie Sting das nächste Mal gegen seine Hohlbirne schmeißen würde, zog die Decke über den Kopf und versuchte wieder einzuschlafen. Am nächsten Morgen wurde sie gegen 5 Uhr wach, denn sie hatte ja den gestrigen Tag fast komplett verschlafen. Ihr ging es wieder richtig gut, denn der Schlaf, das warme Zimmer und der Tee am Abend hatten ihr richtig gutgetan. Gutgelaunt stieg sie unter die Dusche und ließ das heiße Wasser auf sich niederprasseln. Danach ging sie leise in die Küche, um niemanden zu wecken. Lucy war während dem Kaffeekochen komplett in Gedanken versunken, und zuckte leicht zusammen als sie einen heißen Atem in ihrem Nacken spürte. „Hey, sorry, ich wollte dich nicht erschrecken“ Sting klang geknickt, etwas das sie von dem Blonden wirklich nicht gewohnt war. Lucy drehte sich zu ihm um, lehnte sich gegen die Küchenzeile und sah leicht zu ihm auf „Das wegen gestern tut mir leid…“ begann er und rieb sich mit einer Hand über den Nacken. Die Blonde sah ihn nur eindringlich an, als ob sie noch mehr erwarten würde „Ich bin halt immer so, wenn jemand dabei ist, ich wollte dich nicht verletzen…“ Eigentlich wollte sie ihn beleidigen, aber nun wo er sich so aufrichtig entschuldigte brachte sie es nicht übers Herz. „Mir wäre es lieber du wärst immer so wie jetzt…“ Sie versank dabei wieder in Stings Augen die gerade so tiefgründig waren wie das Meer an sich. Er war ja nicht immer ein Idiot, aber halt immer im falschen Moment. Lucy drehte sich wieder zum Herd um, da der Wasserkessel schon Pfiff, und goss sich eine Tasse heißen Kaffee ein. Sting beobachtete die Blonde dabei eingehends, er konnte sie wirklich gut leiden und es tat ihm unendlich leid dass er wieder so ein Arsch war. Dabei wollte er es eigentlich gar nicht, aber so war er einfach, Sting der mega Macho Frauenmagnet. Aber bei der Frau die nun mit dem Rücken zu ihm stand wirkte dies einfach nicht, was ihm auch so gut an ihr gefiel. Seit wann dachte er eigentlich so intensiv über eine einzelne Frau nach? Sonst waren ihm die Gefühle ‚Seiner Mädchen‘ doch egal, also warum bei ihr? Dabei starrte er auf ihren Hals, und musste sich wirklich beherrschen nicht über die blonde Schönheit vor ihm herzufallen, denn er musst zugeben sie wirkte sehr anziehend, wenn sie hier nur in Jogginghose und Top stand. „Kommst du heute wieder mit in die Gilde?“ Irgendwie musste er sich von der Frau vor ihm ablenken, um nicht wieder auf falsche Gedanken zu kommen. Lucy schien kurz zu überlegen, nickte dann aber leicht. „Gut… ich geh mich dann mal umziehen…“ damit begab er sich wieder nach oben in sein Zimmer, zog sich seine Alltagskleidung an, und verließ den Raum zusammen mit Lector, der mittlerweile auch wach war. Unten warteten die beiden noch kurz auf Lucy und begaben sich dann zusammen zur Saber Tooth Gilde. Heute hatte Sting einiges zu tun, da die Gilde Besuch von ehemaligen Klienten bekam, die erneut ihren Dank ansprechen, und eine Aufmerksamkeit mitbringen wollten. Beide sprachen kaum ein Wort miteinander während dem Weg, nur Lector plauderte vergnügt über alles was ihm einfiel. Nachdem sie angekommen waren verschwand Lucy auch sofort hinter die Theke, da noch niemand sonst da war und sie Frühstück machen wollte. Sting hingegen ging schnurstracks in sein Büro, und suchte einige Unterlagen für heute zusammen. Der Tag war wirklich anstrengend gewesen, denn der Bürgermeister einer benachbarten Stadt der mit seiner Tochter zu Besuch war löcherte den Blonden ohne Punkt und Komma. Sting war mit den Nerven wirklich am Ende und dann wollte der Obermacker auch noch das er mal mit seiner Tochter ausging. Eigentlich wäre das ja das kleinste Problem für den Blonden gewesen, wenn da nicht eine blonde Stellarmagierin in seinem Kopf rumschwirren würde, was ihm verbot sich auf die hübsche Tochter des Bürgermeisters einzulassen, also lehnte er dankend ab. Was zum Henker war nur mit ihm los? Warum wollte er keine andere Frau in sein Leben lassen? Es war wie verhext! Nachdem er die beiden endlich losgeworden war, als sie ihm erzählten sie würden sich nun mit anderen Gildenmitgliedern unterhalten, lief Sting schnurstracks zur Bar, an der sich Lucy ausgelassen mit Orga und Rufus unterhielt, die ihr anscheinend schöne Augen machten, denn die beiden klebten geradezu an ihren Lippen. Sting entfuhr ein leises knurren, als er sah wie die beiden sich an die hübsche Magierin ranmachten. Yukino die an einem der Tische saß an denen der Blonde gerade vorbeigegangen war sah ihren Mann der ihr gegenüber saß fragend an. Rogue zuckte allerdings auch nur mit den Schultern, und entschied sich dazu erstmal stiller Beobachter zu sein. Sting verstand leider nicht was die drei miteinander redeten, da es in der Gilde heute sehr laut war, und er deswegen seine Sinne nicht auf sie konzentrieren konnte, aber als er sah wie sie Rufus freundlich anstrahlte war es aus. Genervt knallte er eine Hand auf den Tresen, während die andere in seine Hüfte gestemmt war „Du bist ja wieder richtig gut drauf Blondie“ er versuchte wirklich ruhig zu bleiben „Ja, aber auch nur, weil du nicht da warst“ giftete ihn Lucy an, während sie ein neues Glas aus einem der Schränkchen nahm. Der hatte gesessen, aber irgendwie war das ja auch verdient. „Und was habt ihr jetzt bequatscht?“ Der Blonde wurde nun wirklich neugierig „Ich wüsste zwar nicht was dich das angeht, aber Rufus hat mir angeboten mir morgen die Stadtbibliothek zu zeigen.“ Dieser verdammte Rufus… dachte sich der Master der Sabers, und warf seinem Kameraden einen verachtenden Blick zu. Warum zum Henker war er denn jetzt eifersüchtig auf seinen Kumpel? Eigentlich sollte er sich doch für Lucy freuen, dass diese sich endlich mal mit was anderem beschäftigen konnte, als nur an ihren geliebten Natsu zu denken. Schon bei dem Gedanken daran das sie Natsu liebte wurde ihm schlecht, und er wusste einfach nicht warum. Vorher hatte es ihn doch auch nicht gestört, aber seitdem die beiden so vertraut miteinander umgingen fühlte er sich so anders in ihrer Nähe. Dann setzte sein Herz für eine Sekunde aus, nur um im nächsten Augenblick doppelt so schnell weiter zu schlagen und wenn er ihren Duft einatmete vernebelte sie ihm die Sinne. Es war zum Haare raufen. Was war nur mit ihm los? Nachdem Sting nichts Weiteres mehr gesagt hatte schien Lucy ihn einfach wieder zu ignorieren und wendete sich erneut Rufus und Orga zu. Sting hingegen ließ sich müde auf den Stuhl neben seinem besten Freund fallen „Was ist denn mit dir los?“ Verwirrt musterte ihn der Schwarzhaarige „Was soll denn mit mir los sein?“ Sting war gereizt und er wusste nicht mal wieso „Jetzt mal ganz sachte Sting, keiner tut dir was…“ versuchte Rogue ihn zu beruhigen „Ich weiß doch auch nicht was mit mir los ist…“ geschlagen ließ er sich gegen die Lehne seines Stuhls fallen, verschränkte die Arme vor der Brust, und starrte an die Decke. „Ich glaube ich weiß was mit Sting-sama los ist“ mischte sich nun auch Yukino in die Unterhaltung ein, die bis dato alles nur beobachtet hatte. Der Blonde sah nun neugierig zu Yukino, da er sich einfach keinen Reim darauf machen konnte warum er derzeit solche ‚Stimmungsschwankungen‘ hatte. „Na los, raus mit der Sprache“ drängelte er nun „Naja, du bist genervt, wenn Lucy-sama mit anderen Männern redet, und niedergeschlagen darüber das du ihr gegenüber gestern so eine obszöne Aussage losgelassen hast“ begann die Weißhaarige, und wusste sofort, dass die beiden Frauen natürlich schon über ihn gelästert hatten. Wahrscheinlich hasste ihn Lucy immer noch deswegen. „Aber keine Sorge, sie hasst dich jetzt nicht“ setzte sie noch schnell nach, da sie wohl die Gedankengänge ihres Masters in seinem Gesicht lesen konnte. „Rede nicht um den heißen Brei Yukino…“ Rogue neben ihm musste leise lachen, denn anscheinend wusste dieser auch was mit dem Blonden los war, nur er selbst stand auf dem Schlauch. „Du mein Freund…“ Nun sprach Rogue weiter, und stupste Sting mit dem Zeigefinger gegen die Brust „…Bist in Lucy-san verliebt“ Dem angesprochenen entgleisten sämtliche Gesichtszüge. Er und verliebt? Nein! Das konnte auf keinen Fall sein! Er würde sich doch nicht einfach nach ein paar Wochen in eine fast fremde Frau verlieben, oder doch? Aus seinen Ohren dampfte es schon gefühlt als er intensiver darüber nachdachte, und sah gedankenverloren zu der blonden Frau hinter der Bar, die immer noch mit seinen Gildenkameraden lachte. Er liebte ihr Lachen, aber das sie es jemand anderem zeigte versetzte seinem Herz einen Stich. Er musste es sich wohl eingestehen, er liebte Lucy. Er hatte sich zum ersten Mal in seinem Leben verliebt, und dann ausgerechnet in eine Frau, die hoffnungslos in einen anderen verliebt war, der bald heiraten würde. Eigentlich standen seine Chancen ja gar nicht so schlecht, denn Natsu-san war ja bald unter der Haube und somit blieb Lucy nichts anderes mehr übrig als ihn sich aus dem Kopf zu schlagen „Erde an Sting…“ Rogue fuchtelte mit seiner Hand vor Stings Gesicht herum, der immer noch dabei war Lucy zu beobachten. „Okay, okay, ihr habt ja recht… und was mach ich jetzt?“ immer noch verwirrt über seine sich eingestandenen Gefühle sah er nun abwechselnd zu Rogue und Yukino, die verschwörerisch grinsten. Das machte ihm ja immer Angst, wenn sie das taten, denn dann waren die beiden noch furchteinflößender als Minerva. Zum Glück war diese gerade auf einem längeren Auftrag, und bekam hiervon nichts mit, sonst würde sie wohl sowas sagen wie „Bitte was? Wie kannst du dich nur in das Blondchen von Fairy Tail verlieben?“ und darauf hatte er sowas von keine Lust. Vor allem würde sie sich dann wohl mit gegen ihn verschwören… „Keine kopflosen Aussagen mehr, keine vulgären Anspielungen, du solltest mehr Interesse zeigen, sag ihr was du an ihr magst und vor allem sei du selbst, aber nicht so wie du vor anderen bist. Der wahre Sting-sama, den wir als Master so lieben und schätzen“ Wow das war wirklich viel Input auf einmal was Yukino da von ihm verlangte, doch er versuchte im Kopf eine Liste dafür anzulegen und nickte verstehend. Als sein Blick erneut zur Bar schweifte war Lucy weg. Panik stieg in Sting auf. Hoffentlich war sie nicht mit einem anderen mitgegangen. Schnell sah er sich in der Gilde um, merkte aber dass sie wohl nur in der Küche war. Erleichtert atmete er auf, und hörte seine beiden Freunde die ebenfalls am Tisch saßen belustigt kichern. Genervt stand er auf und ging auf die Bar zu, hinter der nun wieder Lucy stand „Hey, ich würde gerne gehen, kommst du mit?“ Er versuchte so ruhig zu bleiben wie es ihm möglich war „Ich muss hier noch aufräumen, aber dann bin ich soweit“ dabei lief sie wieder nach hinten in die Küche. Keine 10 Minuten später stand Lucy mit angezogener Jacke und Handtasche neben ihm und verabschiedete sich noch schnell von allen Anwesenden, bevor sie den Nachhauseweg antraten. Stings Gesicht war zwar den gesamten Weg auf die Straße gerichtet, kam aber nicht umhin sie immer wieder aus dem Augenwinkel zu mustern. Ihre Blasse Haut sah in dem schein der Straßenlaternen, dessen Lichtkegel sie immer wieder passierten, einfach zu schön aus. Seiner Meinung nach kamen sie viel zu schnell bei Stings Haus an. Am liebsten wäre er noch länger so neben ihr hergelaufen, oder hätte sie gerne beim Gehen in seine Arme gezogen, aber nun verschwand sie sofort in ihr Zimmer, und er würde mit Lector alleine zurückbleiben. Naja, Lector verzog sich ebenfalls sofort ins Zimmer, und nahm auf dem Kopfkissen neben Sting seinen gewohnten Platz ein und schlief. „Verräter“ nuschelte dieser leise, beschloss dann aber auch ins Bett zu gehen. Im Zimmer warf er arglos seine Hose, Weste und Oberteil in die nächste Ecke und zog ein weißes T-Shirt zum Schlafen aus dem Schrank. Nur in Shirt und Boxershorts schlief es sich doch einfach noch am besten, doch an schlaf konnte er noch lange nicht denken, denn jedes Mal wenn er seine Augen schloss, schwirrte das Bild von der hübschen Blonden vor seinem geistigen Auge herum. Nach gefühlten schlaflosen Stunden stand er seufzend auf und lief planlos im Haus umher. Zuerst in die Küche um sich ein Glas Wasser zu holen, dann ins Wohnzimmer um dort sinnlos in der Gegend herumzustehen und zum Schluss ging er in sein Büro um sich doch noch abzulenken. Müde ging er einige unterlagen durch. Als er das leise zufallen einer Tür vernahm war er allerdings wieder hellwach, ging zur Tür, und öffnete sie vorsichtig um herauszuschauen. Lucy lehnte mit einigen Tränen in den Augen an dem Geländer der nach unten führenden Treppe. Blitzschnell aber leise trat Sting zu der Blonden die ihn gar nicht bemerkt hatte „Hey Blondie, ist alles okay?“ Sting war sichtlich besorgt um die Magierin die wieder so niedergeschlagen vor ihm stand. „Nur wieder ein Alptraum…“ Das kannte er ja schon, denn in der Gilde war sie nachts auch umhergeirrt, wenn sie schlecht geträumt hatte. Ohne groß darüber nachzudenken schloss Sting sie in seine Arme und tröstete seinen Hausgast. „Warum bin ich nur so dumm Sting?“ Dabei vergrub sie ihr Gesicht in sein weißes Shirt „Ich bin so eine blöde Kuh… warum musste ich mich auch in ihn verlieben?“ Sting strich ihr beruhigend über den Rücken „Du bist doch nicht dumm… das ist halt Menschlich… und du bist ein toller Mensch…“ Mit ruhiger Stimme versuchte er sie zu trösten, was wohl auch funktionierte, da er nun merkte wie sie leicht nickte. „Na komm, ich bring dich wieder ins Bett“ von der Person in seinen Armen kamen keinen Wiederworte und so konnte Sting sie wieder ins Zimmer und somit ins Bett verfrachten. Wie automatisch legte er sich zu der Blonden, die einen Moment verwirrt schaute, aber ihm dann den Rücken zuwandte. „Ich kann auch nicht schlafen, aber vielleicht schaffen wir es ja zusammen“ flüsterte Sting, als er sich ebenfalls mit dem Rücken zu ihr drehte. Er musste den drang sie in den Arm zu nehmen unterdrücken. Ihr Geruch beruhigte ihn allerdings so sehr das er gar nicht genug Zeit hatte darüber weiter nachzudenken, denn er schlief fast sofort ein und auch Lucy war schnell ins Land der Träume eingetaucht. Nach wenigen Wochen hatte sich das bei den beiden schon ziemlich so eingependelt, das wenn Lucy einen Alptraum hatte Sting bei ihr schlief und auch ein paar Mal mit ihr im Arm aufgewacht war. Die Blonde war dann zwar immer knallrot im Gesicht, schmiss ihn aber nicht raus, oder sagte sonst irgendwas zu dem ebenfalls Blonden. Mittlerweile vertrauten sie sich auch Blind, scherzten viel miteinander und waren auch sonst ein klasse Team. Fast jeden Abend half Lucy ihm nach ihrer Schicht noch bei den Unterlagen und gingen anschließend zusammen nach Hause. Auch wenn Lucy ihn nicht liebte genoss er dennoch jede Minute mit ihr. Sting hasste den Tag jetzt schon an dem Lucy wieder zu ihrer Gilde zurückgeht und beschloss deshalb jede Sekunde mit ihr auszukosten. Einmal als sie traurig war schenkte er ihr sogar Blumen. Als sie sagte sie wundere sich warum einige der Schnittblumen wie angeknabbert aussahen, blickte Sting entschuldigend zu ihr und meinte er habe sie gegessen, weil sie Weiß waren. Sting liebte alles was Weiß war, das lag wohl an seinen Lichtdragonslayer Fähigkeiten. Die Blonde fand das wohl aber ziemlich lustig und kicherte daraufhin und wenn er es nicht besser wüsste hätte er schwören können, dass sie das Wort ‚Süß‘ geflüstert hatte. Am Tag der Abreise nach Magnolia hatte Sting richtig weiche Knie bekommen, denn er und Lucy mussten mit dem Zug fahren und er hasste es mit dem Zug zu fahren. Lucy die neben ihm am Bahnsteig stand kicherte nur belustigt. Sie wusste ja durch Natsu und die anderen Dragonslayer der Gilde, dass diese alle eine Reisekrankheit mit sich herumtrugen. „Ich dachte du bist ein starker Mann, und jetzt gibst du bei einem Zug klein bei?“ Vernahm er ihre spöttische Stimme neben sich „Mensch Blondie, ich bin halt auch nur ein Dragonslayer“ gab er beleidigt zurück, was Lucy nur noch mehr zum Lachen brachte. Im Zugabteil wurde er schon vor der Abfahrt ganz grün im Gesicht. Schon die Vorstellung das der Zug jeden Moment losfahren könnte ließ ihn speiübel werden. Lucy nahm seufzend neben ihm Platz, und klopfte mit ihrer Handfläche auf ihren Schoß. Sting verstand nicht so recht was sie von ihm wollte „Leg deinen Kopf auf meinen Schoß“ nuschelte sie verlegen und Sting tat einfach was ihm gesagt wurde. Verwirrt sah er nun nach oben zu der blonden Stellarmagierin „Wenn es Natsu bei einer Zugfahrt schlecht ging hat er das auch immer gemacht… er sagte es würde ihm dann sofort besser gehen…“ Lucy wirkte auf Sting nun wieder so traurig wie die Wochen zuvor. Er verstand auch immer mehr warum Lucy sich in den Rosahaarigen verliebt hatte. Wenn ein Mann zu dir sagt, auf deinem Schoß geht es ihm viel besser, würde sich bestimmt jede Frau Hoffnung machen. Tatsächlich ging es Sting besser während der Fahrt, aber das lag wohl eher an der stabilen Kopflage, als an Lucy. Genießen tat er es trotzdem, so auf ihren weichen Oberschenkeln zu liegen und sie dabei zu beobachten wie sie versuchte krampfhaft aus dem Fenster zuschauen, um die Röte in ihrem Gesicht zu unterdrücken. Das war wirklich ihre süßeste Eigenschaft. Lucy wirkte zwar immer sehr Taff und abgebrüht, aber innerlich war sie immer noch ein kleines unschuldiges Mädchen das Panik bei jeglichem Körperkontakt bekam. Kapitel 8: Perception --------------------- Lucy stand zusammen mit Sting ein paar Tage vor Natsus und Lisannas Hochzeit vor der Fairy Tail Gilde. Sie wollte den beiden schließlich nicht ihren großen Tag versauen, indem sie urplötzlich wiederauftauchte, und sich somit die halbe Gilde nur für sie interessierte. Mutlos sah die Blonde zu der großen Holztür, die sie nur zu gut kannte, denn dahinter waren all ihre Freunde versammelt und bereiteten gerade alles für die große Feenhochzeit vor. Zumindest für die Party danach, denn die Zeremonie würde in der Kardia Kathedrale stattfinden, der Kirche, in der sie auch unbedingt heiraten wollte, es aber wohl nie passieren würde. Durch einen Druck auf ihrer linken Schulter erwachte sie aus ihrer starre, und sah das Sting seine Hand daraufgelegt hatte „Wollen wir nun Blondie?“ Der ebenfalls Blonde sah die junge Frau neben ihm aufmunternd an, der nichts anderes übrigblieb als zu nicken. Sting übernahm das Türöffnen für sie, da die Blonde ihre Hand wieder zitternd zurückgezogen hatte. „Jetzt komm schon, ich hab doch versprochen das ich auf dich aufpasse“ Sting war wirklich ein total lieber Kerl wenn die beiden alleine unterwegs waren, aber Lucy wusste, das sobald sie durch die Gildentür schritten, er seine übliche Maske aufsetzte. Sie hatte in ihm wirklich einen guten Freund gefunden, und war überaus dankbar das er die nächsten Tage an ihrer Seite blieb. Kaum hatten sie die Gildenhalle betreten, wurden auch schon die ersten auf die beiden Blonden aufmerksam „LUCY-SAN“ Wendy kam als erstes auf ihre Freundin zugelaufen, und hatte diese in eine Umarmung gezogen. „Wendy-chan, es ist so schön dich zu sehen“ Lucy war wirklich gerührt von der freudigen Begrüßung ihrer Kameradin, und kurz darauf kamen auch Erza und der Master, sowie Levy und Cana auf sie zugelaufen. Naja, Cana grüßte Lucy nur kurz, bevor sie sich Sting widmete. Unverbesserlich diese Frau, dachte sich Lucy und rollte mit den Augen. „Lucy mein Kind, es ist schön dich wiederzusehen“ dabei nahm er Lucys Hand, auf der einst ihr Fairy Tail Symbol zuhause war in seine, und musterte sie besorgt. „Lass uns bitte in meinem Büro reden“ Lucy nickte leicht, drehte sich aber noch kurz zu Sting um, der ihr ein Daumenhoch gab, dass er es schon verstanden hatte, bevor er wieder von Cana in Beschlag genommen wurde. „Juvia hat mir erzählt was bei dir so los war, und ich mache mir Sorgen um dich“ Lucy nahm es Juvia nicht krumm, dass sie es dem Master erzählt hatte, schließlich war er wie ein Vater für sie „Danke Master, aber ich werde das schon überstehen, schließlich bin ich eine Magierin von Fairy Tail, und die bekommen alles hin“ Sie versuchte ihm ihr schönstes Lächeln zu zeigen, wirkte aber eher als ob es aufgezwungen war. Der Master hatte die Augen geschlossen und nickte „Gut mein Kind…“ Lucy war erleichtert, dass der alte Mann vor ihr nicht weiter in einer noch offenen Wunde rumbohrte. „Wo willst du denn deinen neuen Gildenstempel hinhaben?“ Nun sah er Lucy mit einem Stempel und dazugehörigem Stempelkissen in der Hand an. Eigentlich hatte Lucy sich diesen Tag so sehnlichst herbeigewünscht, an dem sie endlich das Gildensymbol wieder auf ihrer Haut tragen durfte, aber nun wusste sie nicht wohin damit „Ich weiß es nicht… geben sie mir bitte noch Zeit…“ Der Master nickte erneut, und begleitete die Blonde dann wieder nach unten. Sting hatte es wohl mittlerweile auch geschafft sich aus Canas Fängen zu befreien, denn er saß gutgelaunt bei Mira an der Bar und unterhielt sich mit der hübschen Weißhaarigen. „Hey Blondie, alles okay bei dir?“ Mit einem fröhlichen grinsen musterte er die Blonde, die gerade neben ihm platz nahm. „Ach Lucy, es ist so schön, dass du wieder hier bist“ Mira war einfach die Lebensfreude in Person, was Lucy auch sofort lächeln lies. „Wo sind eigentlich Juvia und Gray?“ Lucy vermisste ihre Blauhaarige Freundin, und auch über den schwarzhaarigen würde sie sich im Moment sehr freuen. „Die beiden sind noch bis morgen auf einem Auftrag“ erklärte ihnen Mira freundlich. Lucy freute sich wirklich für ihre Freundin, da diese ihr bei einem Besuch erzählt hatte, dass sie nun mit ihrem geliebten Gray-sama zusammen war. Das wurde auch so langsam Zeit, schließlich schlichen die beiden Jahrelang nur umeinander herum, und Lucy ahnte eh schon deslängeren das der Eismagier mehr für die Wassermagierin empfand. „Wir gehen dann mal Mira, ich sollte wirklich nach meiner Wohnung schauen“ Lucy wollte eigentlich gar nicht wissen wie viel Staub sich in den vergangenen 6 Monaten dort angesammelt hatte, in denen sie nun schon zu Gast in der Saber Tooth Gilde war. Die Blonde war wirklich heilfroh darüber das Natsu und Lisanna ebenfalls nicht in der Gilde waren, denn diese bekamen bis zur Hochzeit dort Hausverbot, wie ihnen Erza erzählt hatte. Denn es sollte schließlich eine große Überraschung sein, dass ihre Freunde sich so große Mühe für das baldige Ehepaar gaben. Lucy kam dabei allerdings wieder nur die Galle hoch bei dem Gedanken daran, dass bald Lisanna Natsus Namen tragen würde, und nicht sie. „Sag mal Blondie? Wo ist denn nun dein Gildenabzeichen? Deswegen warst du doch bei Makarov im Büro oder nicht?“ Sting musterte sie interessiert „Ähm… ich… habe noch keins… ich weiß nicht an welche Stelle“ Gab sie offen zu. Das schien den Blonden zu wundern, denn er riss keinen seiner üblichen Sprüche, sondern legte nur locker seinen Arm um ihre Schultern, und zog sie somit etwas näher zu sich „Du weißt, ich hätte es am liebsten wenn du zu Saber Tooth kommst“ raunte ihr der größere ins Ohr, das es Lucy schüttelte und sie leicht rot anlief. Er war eindeutig viel zu nah. Nach kurzem Fußmarsch waren sie endlich an Lucys Wohnhaus angekommen, liefen durch das Treppenhaus nach oben, und betraten die Wohnung. Alles war gefühlt mit meterhohem Staub bedeckt. Lucy bekam innerlich die Krise. Jetzt war erstmal staubwischen angesagt, und zu ihrer Verwunderung half Sting sogar halbwegs mit. Naja, er wollte dort ja auch auf der Couch nächtigen. Nach knapp 3 Stunden war endlich alles wieder Sauber. Zum Schluss hatte die Blonde noch über den Boden gewischt, und nun saßen Lucy und Sting im Schneidersitz auf ihrem Bett, und sahen dem Boden beim Trocknen zu. „Lass uns was spielen“ schlug der blonde Mann ihr gegenüber vor, und zog aus seinem Rucksack ein Reisebrettspiel hervor. Lucy fand das ja schon sehr ironisch, das ein Dragonslayer mit Transportmittelübelkeit ausgerechnet ein Reisespiel mit sich trug, und musste bei dem Gedanken daran, wie er kotzend über dem Rand eines Fahrzeugs hing und dabei versuchte den nächsten Zug auf dem Spielfeld zu machen, leise kichern. Die Blonde gewann natürlich wie immer auf ganzer Linie, wenn die beiden gegeneinander spielten, was Sting genervt seufzen lies „Oh Mann, Blondie… Du musst aufhören in sowas so gut zu sein, das ist Unfair“ beleidigt plusterte er seine Wangen auf, wodurch Lucy nur noch mehr kichern musste. „Ich koch uns mal was“ schlug Lucy rasch vor, da der Blick auf die Uhr ihr verriet, dass es schon weit nach 18 Uhr war, und sie später nochmal zur Gilde wollten. Summend stand sie in der Küche, und rührte dabei gedankenverloren im Suppentopf herum. Obwohl sie heute in der Gilde war, wo alles nur danach schrie das dort bald ein großes Fest stattfinden würde zu ehren von Natsus und Lisannas Hochzeit, war sie recht ausgeglichen. Eigentlich dachte sie ja sie wäre dann das komplette Nervenbündel, aber zum Glück war die Blonde nicht alleine, und der beistand des jungen Mannes, der immer noch auf ihrem Bett saß, half ihr sehr dabei ruhig zu bleiben. Gemeinsam nahmen sie dann ihr Abendessen zu sich, und gingen danach zurück zur Gilde, um sich noch ein wenig mit den Magiern dort zu unterhalten. Nachts wachte Lucy schweißgebadet auf „…nur ein Alptraum…“ murmelte sie fast unhörbar vor sich hin. Sie saß senkrecht im Bett, und einzelne Tränen liefen ihr aus den Augenwinkeln. Das war nicht das erste Mal das sie so einen Traum hatte, und es war jedes Mal ein ähnliches Scenario: Sie gestand ihm ihre Liebe, Natsu lachte sie aus, dann war sogar noch die ganze Gilde anwesend, die sie ebenfalls auslachte, und Lisanna die mit Natsu Hand in Hand davonging. Gekonnt schwang sie ihre Beine über die Bettkante, um kurz ins Bad zu gehen, und sich kühles Wasser ins Gesicht zu spritzen. Das hatte sie jetzt bitter nötig. Zum Glück hatte Sting das wohl nicht mitbekommen, denn er schlief wie ein Stein. Als sie sich gerade zurück in ihr Bett gelegt hatte, bemerkte sie das Sting auf dem Sofa saß, und sie besorgt ansah. Obwohl es ziemlich dunkel im Raum war, spürte sie seinen Blick nur allzu deutlich auf sich liegen. „Wieder ein Alptraum?“ Lucy nickte. Er hatte es nun schon des Öfteren mitbekommen, dass sie mitten in der Nacht durch sein Haus schlich, während er in seinem kleinen Büro noch irgendwelche Unterlagen durchging die er mit nach Hause genommen hatte und war somit sofort wach als sie sich aus dem Bett schwang. „Machst du jetzt endlich platz oder nicht?“ Lucy brachte nur undefinierbares Gestammel raus, rutschte dann aber in ihrem Bett der Wand entgegen. Sting legte sich zu ihr, und zog die Blonde die jetzt mit dem Rücken zu ihm lag in seine Arme. Lucys Herz schlug ihr bis zum Hals, und sie wusste nicht wieso. Wenn Natsu ihr so nahe war, bekam sie zwar auch immer unerträgliches Herzrasen, aber sie war ja auch in ihn verliebt, da war sowas normal. Das war schließlich nicht das erste Mal das Sting das tat. Sie fühlte sich in seinen Armen allerdings wirklich geborgen, und schlief fast auf der Stelle ein. Am nächsten Morgen erwachte Lucy durch das Licht das durch die nicht ganz geschlossene Gardine fiel. Als sie sich versuchte zu strecken erschrak sie kurz, da sie gar nicht mehr daran gedacht hatte das Sting bei ihr lag und sie immer noch, mit seinen Armen um ihren Bauch geschlungen, an sich drückte. „Blondie…“ nuschelte es hinter ihr „warum bewegst du dich so viel? Bleib einfach liegen… es ist noch viel zu früh…“ Eigentlich war Sting ja kein Langschläfer wie Lucy herausgefunden hatte, aber immer, wenn er bei ihr schlief wollte er nie aufstehen. Eigentlich war das ja auch gar nicht so schlecht, denn Sting war wundervoll warm und roch auch immer sehr gut. Am Anfang war es ihr überhaupt nicht bewusst gewesen das ein Mensch so gut riechen kann, aber Stings Geruch war einfach einzigartig. Lucy konnte auch nicht wirklich beschreiben wo nach. Er roch einfach nach Helligkeit und Frohsinn, wenn man das als Gerüche bezeichnen konnte, aber jedes Mal wenn sie ihn einatmete ging es ihr schlagartig besser. Die Blonde verstand nicht wirklich warum, aber bei ihm konnte sie sogar Natsu vergessen. Zwar nicht für immer, aber für eine lange Zeit. „Ich mach uns jetzt mal Frühstück“ flüsterte Lucy, während sie sich eine strähne aus ihrem Gesicht hinters Ohr strich. Von Sting der unter der Decke verschwunden war kam nur ein undefinierbares Gegrummel. Lucy fand das irgendwie immer total süß, wenn er das tat, denn dann war er nicht der große Gildenmeister von Saber Tooth, sondern einfach nur ein verschlafener junger Mann der nicht aufstehen wollte. Warum dachte sie eigentlich so intensiv über den Blonden nach? Nur weil er nett zu ihr war? Oder war da vielleicht doch mehr? Nein! Das war vollkommenere Schwachsinn. Sie war doch in Natsu verliebt, wie konnte sie da Gefühle für Sting hegen? Also schob sie diese Gedanken einfach in die nächste Ecke und bereitete mit einem sanften Lächeln auf den Lippen das Frühstück vor. „Zeig mir heute ein bisschen die Stadt Blondie, okay?“ Sting saß wie immer gutgelaunt am Frühstücks Tisch und schaufelte das Essen nur so in sich herein. Kurz musste Lucy überlegen, aber eigentlich hatte sie heute nichts geplant, also nickte sie bestätigend. Nach dem Essen schlenderten die beiden gemütlich über den Markt von Magnolia, der mehrmals in der Woche stattfand. Sting fand das wohl nicht sonderlich aufregend, denn er sah sich keinen der Stände genauer an. Lucy hatte an mehreren Marktständen essen und trinken gekauft, also machten sie sich auf in den Park um sich dort niederzulassen. Das fand der Blonde wohl schon um einiges besser und nahm fröhlich auf dem Rasen platz. Heute war dort auch nicht viel los, also hatten sie fast die komplette Fläche für sich. Müde ließ sich die Blonde nach hinten in das weiche Gras fallen und Sting tat es ihr fast augenblicklich nach. „Hast du Angst wegen Morgen?“ Lucy liebte seine führsorgliche Art, wenn die beiden alleine unterwegs waren. „Ja… ich denke schon… es fühl sich so unecht an…“ Dabei sah sie stur gen Himmel „Was fühlt sich unecht an?“ Sting schien über ihre Aussage verwirrt zu sein „Naja… wieder hier zu sein… also weniger unecht als…falsch…“ Und wie falsch es sich anfühlte. Magnolia war ihre Wahlheimat und dennoch könnte sie sich nicht mehr fehl am Platz fühlen als jetzt. Wann war das passiert? Sie wusste es nicht mehr. „Wo würdest du denn gerade lieber sein?“ Sting rollte sich auf die Seite und stütze seinen Kopf auf der Hand ab um Lucy besser ansehen zu können. Lucy tat es ihm nach, blieb mit dem Kopf aber auf dem Boden liegen, auf den sie auch ihre Augen gerichtet hielt „Ich… weiß nicht…“ sie wusste es eigentlich genau, wollte es aber vor dem Blonden nicht sagen. Irgendwie hatte sie angst er würde es ihr ausreden. Sting hingegen schloss die Augen und seufzte lautlos „Lass uns weiter gehen“ schlug der Blonde vor und rappelte sich auf. Danach reichte er Lucy seine Hand, damit diese ebenfalls aufstehen konnte. Sting hatte allerdings zu viel Zugkraft drauf, wodurch die Blonde schon fast in seine Arme katapultiert wurde und ihre Gesichter dadurch keine 10 Zentimeter voneinander entfernt waren. Lucy wurde schlagartig rot, und drückte Sting leicht von sich. Warum brachte seine Nähe sie so aus dem Konzept? Leider konnte sie nicht weiter darüber nachdenken, da sie eine nur allzu bekannte Stimme vernahm „LUUUUCE“ Natsus Stimme hallte durch den gesamten Park, was der Blonden sichtlich unangenehm war. Sting kicherte nur belustig neben ihr und sah in die Richtung aus der die Stimme kam. Natsu und Lisanna kamen Hand in Hand auf die beiden Blonden zugelaufen. „Oh Hallo Sting. Bist du Lucys Begleitung?“ der Rosahaarige verschränkte locker seine Arme hinterm Kopf dabei. Sting nickte nur. Eigentlich war Natsu ja mal sein großes Vorbild gewesen, aber irgendwie wusste er nun nicht mehr so recht was er von diesem halten sollte. Nicht weil er Lucy das Herz gebrochen hatte, sondern weil Natsu Sting schon in einigem nachstand mittlerweile. Lucy hatte Sting erzählt das Natsu immer noch nicht die Prüfung zum S-Rang Magier bestanden hatte und immer noch in diesem kleinen Häuschen am Stadtrand wohnte. Sting hingegen war schon früh zum S-Rang aufgestiegen und sogar Master einer bekannten Gilde. Er verstand einfach nicht was Lucy von Natsu wollte, hatte er doch wesentlich mehr zu bieten. Lucy die neben ihm stand stammelte auch nur unverständliches Zeug vor sich hin, bis Sting ihr unauffällig in die Rippen piekst „Vielen Dank für die Einladung auch an dich Lisanna, ich wünsche euch beiden alles Gute“ dabei verbeugte sie sich leicht. Sting wusste nur zu genau das das Lucy alles andere als leichtfiel, schließlich hatten die beiden oft genug darüber geredet, half ihr aber indem er das gleiche sagte wie sie „Genau, danke Natsu-san und Lisanna-san für eure Einladung“ Kurz verabschiedete er sich, bevor er Lucy am Handgelenk packte und die beiden anderen Feen verwirrt zurücklies. Sting zog sie in die nächstgelegene Seitengasse, und dann sofort in seine Arme, da er schon bemerkt hatte das bei ihr der Damm gebrochen war. Warum konnte sie sich nicht einfach auch in ihn verlieben? Es würde alles so viel einfacher machen, für beide. Gerade tat sie ihm aber einfach nur leid, dass sie mal wieder ihren eigenen Gefühlen unterlegen war, obwohl sie ihm jedes Mal schwor sich nicht wieder davon unterbuttern zu lassen. Er wusste natürlich auch jedes Mal das sie es eh nicht halten würde und tröstete die blonde Frau in seinen Armen. „Oi Blondie… Was mach ich nur mit dir“ dabei strich er der Stellarmagierin beruhigend über den Hinterkopf. Sting wusste allerdings genau womit er die Blonde ablenken konnte, aber es würde ihr sicher nicht gefallen. Egal… Dachte er sich kurz, bevor er Lucy im Brautstil auf seine Arme nahm und ihre Proteste ignorierte. Der hochgehobenen blieb nichts weiter übrig als sich mit hochrotem Kopf an seine Brust zu drücken, damit sie niemand erkannte. Dieses Verhalten fand Sting jedes Mal verdammt süß und er liebte es das sie sich dann so stark an ihn presste. Das brachte ihn immer fast um den Verstand und er würde am liebsten seinen Trieben nachgeben, sie aufs Bett werfen und die ganze Zeit küssen und vielleicht auch ein paar versaute Sachen mit ihr anstellen. Er war wirklich schon richtig ausgehungert, schließlich hatte er seitdem Lucy bei ihm wohnte keine Frau mehr gehabt. Aber das wollte er auch nicht, denn er wollte nur eine und zwar die auf seinen Armen. An der Haustüre ließ er die hübsche Blonde dann auch endlich runter, aber sie protestierte immer noch lautstark, was Sting zum Grinsen brachte. Seine Situation verbesserte das allerdings nicht wirklich, da Lucy ziemlich sauer auf ihn zu sein schien. „Du Idiot“ schimpfte sie bloß während sie die Treppe zur Wohnung hinauf stiefelte. Hinter ihr her immer noch der belustig wirkende Sting. „Musste das sein? Ich lebe hier und fast jeder kennt mich, was sollen denn die Leute denken?“ Oweija, der Blonde bekam gerade ihre volle Wut ab. Sting wusste das was er nun sagte würde ein Fehler sein, aber er konnte es sich einfach nicht verkneifen „Naja, bestimmt das du mit einem richtig gutaussehenden Typen unterwegs bist“ er wusste nur zu gut das Lucy darauf anspringen würde. Augenblicklich drehte sie sich um, lief einige Stufen wieder herunter bis sie auf Augenhöhe war, und stupste ihm mit wütender Miene gegen die Brust. „Achja Mister ‚Ich bin ja so toll‘? So gut siehst du nun auch wieder nicht aus. Da gibt es weitaus attraktivere Typen“ Autsch… das hatte gesessen. Sting packte sie am Handgelenk, zog sie näher an sich heran und nahm ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger. Wieder musste er standhaft bleiben, denn am liebsten hätte er sie sofort geküsst, schließlich waren ihre Gesichter nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt „Und warum wirst du dann immer Rot Blondie? Gibs zu du stehst auf mich!“ Stings Blick fiel auf Lucys Lippen. Sie waren so schön voll und Rosa. Immer wenn die Blonde nervös wurde knabberte sie auf ihrer Unterlippe herum, was ihn fast zum Durchdrehen brachte. Genervt schob sie ihn ein Stück von sich weg, drehte sich um und grummelte etwas Unverständliches in sich hinein. 1:0 für Sting, schoss es ihm grinsend durch den Kopf und folgte der Blonden in die Wohnung. Dort sprach sie mal wieder kein Wort mit ihm, aber das kannte der Master der Sabers schon. Immer wenn er sie so zum ‚Ausrasten‘ brachte ignorierte sie ihn für mehrere Stunden, aber am Abend sprachen sie dann eh wieder miteinander. Diesmal ging das auch schneller als gedacht denn keine 10 Minuten später fragte Lucy ihn was er denn essen wollte. Am Abend gingen die beiden dann nochmal zur Gilde, da Lucy Mira versprochen hatte noch etwas bei den Vorbereitungen zu helfen, und sie somit noch etwas Zeit mit ihren Freunden ohne Natsu verbringen konnte. Juvia und Gray waren auch endlich wieder von ihrem Auftrag zurück, und umarmten die Blonde freudig. „Juvia und Lucy müssen ganz viel reden“ plapperte die Blauhaarige während sie ihre Freundin hinter sich herzog. Sting blieb somit mit Gray alleine zurück „Weiber…“ nuschelte der Schwarzhaarige bevor er sich an Sting wendete. „Hey, danke, dass du mitgekommen bist, ich glaube alleine hätte Lucy das nicht durchgestanden…“ Der Blonde nickte nur zur Bestätigung, und sah der hübschen Stellarmagierin wieder gedankenverloren hinterher, während diese mit den anderen Mädchen die Gilde dekorierte und aufgeregt schwatzten. Er war so weggedriftet, das er nicht mitbekam wie ihn Gray auffällig musterte und aus dem Grinsen nicht mehr rauskam, bis er seine Stimme neben sich vernahm „Sag mal…“ fing Gray fragend an „Kann es sein das du auf Lucy stehst?“ Augenblicklich drehte der angesprochene seinen Kopf „Wie kommst du denn da drauf? Ich und Blondie? Eher nicht…“ Warum musste er nur so ein Idiot sein, wenn er unter Leuten war? Gray hätte es sicher für sich behalten, aber nun konnte er es auch nichtmehr sagen. „Ich mein ja bloß. So wie du sie ansiehst könnte man das halt denken…“ Irgendwie fand Sting den Schwarzhaarigen gruselig, da dieser wenn er mal redete genauso wie dessen Freundin immer ins Schwarze zu treffen schien. Lucy erzählte immer viel von Juvia und wie diese sofort bemerkt hatte das Lucy in Natsu verliebt war. Und nun war es für Gray total offensichtlich das er Lucy liebte, oh man diese beiden waren wirklich das perfekte Paar. Sting blieb nun nichts Weiteres mehr übrig als resigniert zu nicken, woraufhin Gray nur stolz über sich selbst grinste. „Keine Sorge, ich kann dicht halten“ Tatsächlich redeten die beiden Männer noch viel an dem Abend über das Thema und Gray versuchte dem Blonden sogar gut zuzureden. Kapitel 9: Forever ------------------ Am Tag der Hochzeit stand dann Juvia mit einer großen Tasche in Lucys Wohnung und scheuchte Sting und Gray nach draußen, da sich die Mädchen fertigmachen mussten. Sting seufzte genervt, schnappte sich seine Sachen und erklärte das die beiden Männer zu Gray gehen würden, und in ca. 2 Stunden wieder da wären. „Wie geht es dir gerade Lucy?“ Juvia machte sich wohl große Sorgen um ihre Freundin, dass diese zusammenklappen könnte „Um ehrlich zu sein, geht es mir noch ganz gut… ich weiß noch nicht wie es ist, wenn wir dann in der Kirche sitzen, aber ich stehe das schon irgendwie durch“ Lucys Stimme klang trotz dieser starken Worte sehr schwach und zittrig „Juvia und Gray stehen Lucy bei, keine Sorge. Außerdem ist Sting-san ja auch noch da“ dabei nahm sie Lucys Hände in die ihre und strahlte sie aufmunternd an. Nach knapp 2 Stunden klopfte es dann an Lucys Tür, und die beiden verwaisten Männer betraten den Raum. Beide trugen ein weißes Hemd, schwarze Anzughosen und ein passendes Sakko ebenfalls in Schwarz dazu. Lucy fand Sting sehr elegant in diesen Klamotten, und hoffte das sie ihrer Begleitung gerecht werden konnte. Schließlich hatte sie sich nur für ein hellblaues knöchellanges Maxikleid und weiße Sandalen mit leichtem Absatz entschieden. Dieser sah sie allerdings mit leicht offenstehendem Mund an. Juvia und Gray waren schon an den beiden vorbei und nach unten gegangen, somit standen sie nun alleine in der Wohnung der Blonden. „Du siehst wunderschön aus, Lucy“ Die angesprochene wurde schlagartig rot, nicht nur wegen des Kompliments, sondern auch weil er sie heute zum ersten Mal bei ihrem Namen genannt hatte und nicht ‚Blondie‘ „Du siehst auch gut aus“ Sting bot ihr kurz darauf seinen Arm an, und sie hakte sich dankend ein. Als die beiden zu Juvia und Gray nach draußen traten kicherte die Blauhaarige vor vorgehaltener Hand „Ihr wärt echt ein mega süßes Paar“ was Lucy noch mehr zum erröten brachte. Sie waren doch kein Paar, sondern nur gute Freunde. Sie liebte doch immer noch Natsu, oder nicht? Natürlich hatte Natsu für seine beste Freundin und deren Begleitung einen Platz in der ersten Reihe reservieren lassen. Lucy und Sting entschieden sich aber dazu ganz zum Ende der Bank zu rutschen, damit sie nicht press vor dem Rosahaarigen sitzen musste, denn sonst würde sie wohl einen Nervenzusammenbruch erleiden. Somit saß Sting ganz am Rand, Lucy neben ihm, und daneben Juvia und Gray. Die Minuten bis zum Beginn der Zeremonie erschienen endlos, und Lucy litt jedes Mal, wenn sie nach vorne zum Altar sah an dem schon Natsu stand. Dann setzte die Musik ein, das Zeichen dafür das die Braut den Saal betrat. Alle drehten sich sofort zu der Weißhaarigen um, nur Lucy schaffte es einfach nicht. Zu groß war die Enttäuschung das nicht sie Diejenige war, die dort durch die Tür schritt und auf Natsu zulief, um ihm das Jawort zu geben. „Hey“ Sting flüsterte der Blonden ins Ohr, das diese gezwungen war ihn anzusehen „Schau nicht dahin, sieh einfach nur mich an, okay?“ Lucy nickte zaghaft. Sie sah bis der Pfarrer das erste Wort sprach stur in die wunderschönen blauen Augen des Lichtdragonslayers, und verlor sich darin, wie so oft. Nachdem sich Natsu und Lisanna das Jawort gegeben hatten, ging es schnurstracks in die Gilde zur großen Hochzeitsfeier, und Lucy war wieder froh dort nicht alleine auftauchen zu müssen. Für in die Kirche waren nur die Fairy Tail Mitglieder, sowie eine Begleitperson eingeladen worden, aber nun auf dem Fest danach kamen viele Freunde aus anderen Gilden zu besuch, um dem jungen Ehepaar zu gratulieren. Zu Erzas Leidwesen entdeckte Lucy den Braunhaarigen Ichiya von Blue Pegasus, der, wie hätte es anders sein sollen, schon der Rothaarigen gegenüber stand. Natürlich waren auch Eve, Hibiki und Ren anwesend, sowie einige Mitglieder von Lamia Scale. Auch Rogue und Yukino waren nun anwesend, und brachten gleich ihren Sohn Rin, sowie die beiden Exeeds Lector und Frosch mit. Normalerweise trank die blonde Frau nicht sonderlich viel, da sie auch nicht viel vertrug, aber jetzt hielt sie schon das 4te Bier in weniger als einer Stunde in der Hand. In der Kirche wurde sie wenigstens von Sting so gut es ging abgelenkt, aber hier auf dem Fest, wo selbst der Blonde sich unter die feierwütige Menge mischte, kam sie sich einsam und verlassen vor, während Lisanna all das bekam, was Lucy sich von Natsu gewünscht hatte. Irgendwann wurde dann auch zum Tanz des Brautpaars aufgerufen, und kurz danach standen viele weitere Tanzpaare auf der Fläche die extra dafür freigeräumt wurde „Na los Blondie, Tanz mit mir“ Lucy hatte mal wieder überhaupt nicht mitbekommen das sie so abgedriftet war, und zuckte bei Stings Stimme leicht zusammen. Dieser wartete allerdings nicht mal auf eine Antwort der hübschen Blonden ihm gegenüber, sondern packte einfach ihre Hand, und zog sie auf die Tanzfläche. Warum muss ausgerechnet jetzt ein langsames Lied kommen? Lucy sah genervt zur Bühne, auf der Mira stand und für das Brautpaar und die Gäste sang. Sting hingegen schien das nicht zu stören, denn er packte seine Begleitung bei der Hüfte und zog sie enger an sich. Lucy wollte nicht bockig erscheinen, also legte sie ihre Hände auf seinen Schultern ab, sah aber verlegen zur Seite, da sie immer noch das Problem mit der Nähe zu ihm hatte. Zusammen legten sie eher einen Stehblues aufs Parkett, was Lucy aber nicht so schlimm fand, da sie eh noch nie die beste Tänzerin war, und sie solche ausschweifenden Walzertanzabende eh immer gehasst hatte, wie sie oft in ihrem Elternhaus stattgefunden hatten als sie noch ein Kind war. Das zur Seite schauen stellte sich allerdings als großer Fehler heraus, denn nun sah sie wie Natsu und Lisanna engumschlungen und sich küssend miteinander tanzten. Sofort fing Lucy wieder an zu zittern, und Sting verstärkte seinen Griff um ihre Hüften Er lehnte sich zu ihr runter „Ich hab dir doch gesagt du sollst nur mich anschauen“ Sofort sah sie in seine klaren eisblauen Augen, während sich bei ihr schon wieder die ersten Tränen sammelten. Ihr Herz schlug wie wild und sie konnte sich einfach keinen Reim darauf machen, warum der Blonde urplötzlich so eine Wirkung auf sie hatte. Nach dem Tanz wollte sie nur noch nach draußen. Weg von all dem, weg von der Feier, und weg von Natsu und seiner ach so tollen Ehefrau. Eigentlich wollte sie alleine gehen, doch Sting ließ sie nicht aus den Augen. Im Außenbereich der Gilde war zum Glück nicht sehr viel los, nur ein paar vereinzelte Personen, die sich locker zu unterhalten schienen, und der blonden Frau sowie deren Begleiter keine Aufmerksamkeit schenkten. Am Rande des großen Sees, an den das Gildengebäude angrenzte blieben sie stehen und sahen auf das glitzernde Wasser. Es war leicht rötlich verfärbt, da die Sonne so langsam am Untergehen war und alles in ein sanftes Abendlicht einhüllte. Lucy liebte diesen Anblick schon immer, oft kam sie zu Sonnenuntergang hier her um nachzudenken, oder einfach nur zum Abschalten, und um die letzten wärmenden Sonnenstrahlen des Tages einzufangen. Sting hielt die ganze Zeit über ihre Hand, er hatte sie seitdem sie das Gebäude verlassen hatten nicht losgelassen. Morgen würde er wieder zu Saber Tooth fahren, und sie würde alleine hierbleiben, schließlich konnte sie sich ja nicht ewig bei den Sabers vor Natsu verstecken. Bei dem Gedanken daran zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen. Sting war ihr mittlerweile so sehr ans Herz gewachsen, das sie es jetzt schon vermisste mit ihm abends noch Unterlagen zu sortieren, oder einfach nur wie die beiden mit dem kleinen Rin spazieren gingen. Lucy liefen wieder einzelne Tränen die Wangen herunter. Sting schien das zu bemerken, denn er drehte die Blonde sofort zu sich, und zog sie in eine feste Umarmung. Er dachte wohl das das ganze hier zu aufwühlend für die junge Frau war, aber für diese war der Gedanke alleine in Magnolia zu bleiben schlimmer als jeden Tag Natsu sehen zu müssen. „Hey, jetzt komm schon, beruhig dich“ wieder strich ihr der Master der Sabers liebevoll über den Hinterkopf, während sie in sein Hemd schluchzte. Es dauerte bestimmt 10 Minuten bis sie sich beruhigt hatte, und ihn dankend ansah. Wieder blickten sie sich tief in die Augen. Sting kam mit seinem Gesicht immer näher an ihres, bis diese nur noch ein paar Millimeter trennte. Lucy fühlte seinen heißen Atem gegen ihre Lippen, und kurz darauf verschloss er seine Lippen mit den ihren. Die Blonde wusste gar nicht wie ihr geschah, so schnell ging alles. Warum küsste er sie denn jetzt, und sollte sie sich darauf einlassen? Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und sie schob das nachfolgende auf den hohen Alkoholgehalt in ihrem Blutkreislauf, denn sie erwiderte doch tatsächlich den Kuss des Blonden. Eigentlich hatte sie gehofft das ihr erster richtiger Kuss nicht unter Alkoholeinfluss und mit Natsu stattfinden würde, aber das war ihr mittlerweile auch egal. Sting war ein wirklich guter Küsser und vernebelte ihr somit alle vorangegangenen Gedanken. In diesem Augenblick gab es nur noch die beiden, und auch wenn sie nicht in ihn verliebt war, genoss Lucy diesen Kuss sichtlich. Als sie sich schweratmend voneinander lösten sahen beide schnell in entgegengesetzte Richtungen. „Es….es tut mir leid“ stammelte der Blonde „Schon okay…“ Lucy wusste nicht was sie jetzt noch sagen sollte, schließlich hatte es ihr ja gefallen, aber das brauchte Sting nun wirklich nicht zu wissen. Am nächsten Morgen herrschte eine bedrückende Stimmung zwischen den Beiden, denn der Kuss vom Vorabend war noch immer allgegenwärtig. „Ich werde dich vermissen, Blondie“ Am Bahnhof, ließ er es sich allerdings nicht nehmen, sie nochmal in eine feste Umarmung zu ziehen, wodurch Lucy schrill aufquietschte. „Ich werde dich auch vermissen“ danach ging sie noch zu Yukino, Rogue und Rin und Umarmte jeden von ihnen herzlich, bevor sie in den Zug stiegen „Und sagt bitte allen liebe Grüße von mir“ Rogue nickte ihr bejahend zu, und schon fuhr der Zug mit ihnen drin aus dem Bahnhof ab. Juvia die als Begleitung mitgekommen war drückte Lucys Hand, die sie kurz zuvor in ihre genommen hatte „Du wirst sie wiedersehen Lucy, lass uns jetzt zur Gilde gehen, okay?“ Lucy nickte, und ließ sich von Juvia in Richtung Gildengebäude ziehen. Dort angekommen nahmen die beiden Frauen an einem Tisch platz, an dem schon Gray, Erza und Wendy saßen. „Lucy-san, es ist so schön, dass du wieder bei uns bist“ freute sich die immer noch kleine Wendy. Trotz, dass sie mittlerweile 18 Jahre alt war, hatte sie sich kaum verändert. Zu deren Glück hatte sie zumindest etwas mehr Busen bekommen, und jammerte nun nicht mehr sosehr rum, wenn eine der Weiblicheren Feen viel ausschnitt zeigte. „Ja…“ das war das einzige was Lucy gerade antworten konnte, denn zu viele andere Gedanken flogen in ihrem Kopf herum. Einerseits freute sie sich riesig darüber wieder in Fairy Tail zu sein, andererseits hatte sie sich ihr Abzeichen immer noch nicht geben lassen, weil sie sich irgendwie nicht mehr dort zugehörig fühlte. Und obendrein vermisste sie ihre neuen Freunde von Saber Tooth, allen voran deren Master Sting. Zwar war dieser erst einige Stunden zuvor abgereist, aber Lucy hielt es jetzt schon nicht mehr ohne ihn aus. „Lucy?“ Gray sah die Blonde eindringlich an. Anscheinend hatte er sie etwas gefragt, aber sie hatte nicht zugehört. Entschuldigend sah sie in die Augen ihrer Freunde „Sorry, ich war mit den Gedanken wo anders“ „Das hat man gemerkt“ kicherte die Titania, die neben ihr saß „Willst du uns auch verraten wo du warst?“ Die Rothaarige wollte es wohl wirklich wissen, denn sie sah ihre Freundin eindringlich an. Vor Lucys innerem Auge erschein das Gesicht von Sting, worauf sie sofort wieder knallrot anlief, und unsicher auf ihre Hände starrte, die in ihrem Schoß lagen. Warum ging ihr der Blonde nicht mehr aus dem Kopf? Es war wie verhext. „Lucy denkt bestimmt an Sting-san“ Lucy riss erschrocken die Augen auf, nahm den Blick aber nicht von ihren Händen. „W-wie kommst du denn auf so einen Mist, Juvia?“ Die Blonde wurde immer nervöser, denn sie mochte es überhaupt nicht, wenn sie von so vielen Leuten angestarrt wurde, auch wenn diese ihre Freunde waren. „Wendy-chan hat Juvia erzählt, dass sie gesehen hat wie Lucy und Sting-san sich geküsst haben“ Jetzt war es vorbei, aus Lucys Gesicht entwich alle Farbe. Sie war geschockt darüber, dass man sie gesehen hatte. Anstelle von Lucy wurde nun Wendy knallrot im Gesicht, da dieser nach all den Jahren es immer noch peinlich war frei über solche Intimitäten zu sprechen, und Lucy sich somit sicher war, das Juvia es aus ihr herausgequetscht hatte. „Liebst du ihn etwa Lucy?“ Selbst Erza wurde nun rot um die Nase, sie war zwar schon länger mit Gerard zusammen, aber die Titania war schon immer sehr schamhaft wenn es um solch ein Thema ging. „N-nein… wir sind nur Freunde, das bedeutete nichts…“ „Na wenn du meinst…“ Gray wusste nur zu genau das es für Sting nicht irgendein Kuss war, aber davon konnte die Blonde ja nichts ahnen. Ein paar Wochen später fühlte sich Lucy wieder so wie in der Zeit in der Natsu auf dieser 5-jahresmission war. Sie fühlte sich einfach alleingelassen. Natsu war mit Lisanna verheiratet, Erza ging mit Gerard nun immer öfter weg, Juvia und Gray hatten sich gefunden, und auch Romeo hatte es wohl endlich geschafft Wendy seine zu offensichtliche Liebe zu gestehen. Nur Lucy war jetzt alleine. Niemand liebte die blonde Frau mit den haselnussbraunen Augen. „Lucy?“ Juvia sah ihre Freundin fragend an „Willst du vielleicht mit Juvia reden?“ Lucy hatte die Blauhaarige die sich neben sie setzte vorher gar nicht bemerkt „Ich weiß nicht…“ So verwirrt wie heute war sie schon lange nicht mehr. Juvia nahm wieder die Hände der Blonden, und lehnte ihre Stirn gegen die von Lucy. „Juvia sieht doch das es Lucy nicht gut geht, und das gefällt Juvia gar nicht.“ Sie liebte Juvias Art zu sprechen einfach ungemein, es hatte so etwas Ehrliches an sich, und man wollte mit der Blauhaarigen sofort über Gott und die Welt reden. „Lucy, das du immer noch keinen Gildenstempel trägst hat doch was zu bedeuten“ Fing die Wassermagierin an, während sie über die Stelle strich an der einst das Rosa Gildensymbol seinen Platz fand. „Ich weiß es nicht Juvia… ich bin so verwirrt…“ Lucy schwirrte der Kopf „Vermisst du Sting-san?“ Lucy nickte leicht „Na dann ist es doch offensichtlich“ nun wirkte Juvia wieder etwas fröhlicher, und Lucy umso verwirrter. „Du bist schon seit Wochen so drauf, du reagierst nicht mal mehr genervt oder traurig wenn Natsu-san und Lisanna-san in der Gilde sind. Und wann hat das angefangen?“ Nun sah sie ihre Freundin auffordernd an, doch diese zuckte nur mit den Schultern „Mensch Lucy, du bist in Sting-san verliebt“ Lucy überlegte kurz, gestand es sich dann aber doch ein, als sie so an die vergangenen Monate mit Sting zurückdachte. Wie konnte sie nur die ganze Zeit so dumm sein? Ihr ganzer Körper schrie nach dem Blonden Saber Tooth Master, und sie war einfach wieder viel zu Blind gewesen, und hatte es zu spät gemerkt. Da musste erst Juvia kommen um es ihr zu sagen, bevor sie es selbst merkte. „Und…was mache ich jetzt Juvia?“ Lucy hatte einige Tränen schon in den Augen „Egal was passiert, Juvia und Lucy werden immer Freundinnen bleiben, und Fairy Tail wird Lucy immer mit offenen Armen empfangen“ Lucy war ihrer Freundin so dankbar, dass ihr nun die Tränen wie Bäche vom Kinn stürzten. „Du solltest nun zu ihm fahren“ schlug die Blauhaarige ihrer Freundin mit sanfter Stimme vor „Juvia regelt schon alles mit dem Master, und wird es der Gilde erklären“ Lucy brachte nur ein leichtes nickten zwischen mehreren Schluchzern zustande. Aber bevor sie fuhr, musste sie unbedingt noch mit Natsu reden. Auch wenn sie ihn jetzt nicht mehr liebte, hatte er ein Recht darauf zu erfahren warum sie so lange nicht in Fairy Tail war. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und bat ihn sie nach draußen zu begleiten, nachdem sie sich wieder gefangen hatte. „Was gibt es denn Luce?“ Natsu war locker wie eh und je, diesen Typen konnte echt kein Wässerchen trüben „Ich…wollte mit dir reden, über das was im letzten halben Jahr passiert ist“ „Klar, schieß los“ Lucy musste noch einmal tief durchatmen „Also um ehrlich zu sein bin ich nicht bei Saber Tooth geblieben weil ich ‚Ferien‘ machen wollte, sondern ich wollte einfach nur weit weg von dir“ Natsu sah seine Freundin fragend an, während diese nun zur Seite blickte „Ich hatte mich in dich verliebt, und wollte es dir sagen wenn du wieder da bist, also nach der 5-jahremission, aber dann bist du schon mit Lisanna zusammen gewesen, und das hat mir das Herz gebrochen“ Lucy traute sich nicht in Natsus Augen zu sehen „Luce…“ Die Blonde Schüttelte den Kopf „Es hat lange gedauert das alles zu verarbeiten, aber ich bin drüber hinweg und liebe jetzt jemand anderen…“ Nun sah sie ihn doch an, und hielt seinem Blick stand. Keiner der beiden sprach ein Wort, bis Natsu sie in seine Arme zog „Danke das du es mir erzählt hast… Derjenige dem dein Herz gehört kann sich wirklich glücklich schätzen“ lautlos seufzte der Rosahaarige Dragonslayer „Ich wünsche dir alles Glück auf der Welt, Lucy. Aber du solltest jetzt gehen, du willst Sting doch nicht warten lassen“ Grinsend nahm er wieder Abstand von der Blonden die ihn nun verwirrt anstarrte. „Was? Nur weil ich manchmal auf dem Schlauch stehe, heißt das nicht das ich Blind bin“ Lucy wischte sich ein paar vereinzelte Tränen aus dem Gesicht, und nickte, bevor sie sich umdrehte um den Weg zu ihrer Wohnung einzuschlagen. Dort angekommen rief sie schnell Loki herbei und bat ihn um einen großen gefallen. Er sollte ihre Möbel in der Stellarwelt zwischenlagern. Dann schrieb sie noch die Kündigung an ihre Vermieterin, packte den Brief, sowie das Geld für die fällige Miete, und den Wohnungsschlüssel in einen Umschlag, und warf ihn in deren Briefkasten. Von außen sah sie noch einmal nach oben zu ihrer alten Wohnung, und wünschte sich das der neue Mieter diese mit genauso schönen Erinnerungen füllen würde wie sie es getan hatte. Lucy vermisste Fairy Tail, ihre Freunde und die Stadt Magnolia jetzt schon, aber sie wusste das sie jederzeit dort herzlich Willkommen war. Die Zugfahrt war mühsam und lang, einen halben Tag war sie unterwegs gewesen. Ihr Herz überschlug sich in dieser Zeit mehrfach, und hämmerte unaufhörlich gegen ihren Brustkorb. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, wenn sie vor ihren neuen Kameraden stand, und vor allem vor Ihm… Jedes Mal, wenn sie an Sting dachte während der langen Fahrt kribbelte ihr kompletter Körper. Es war eine Mischung aus Angst und Vorfreude, und obwohl die Angst noch die Oberhand hatte, versuchte sie sich nicht davon aus der Fassung bringen zu lassen. Vor dem Gildengebäude bekam sie dann weiche Knie, und wollte am liebsten wieder umkehren, doch es war schon spät am Abend, und heute würde sicher kein Zug mehr fahren. Sie hatte bis dahin auch gar nicht daran gedacht was wäre, wenn Sting sie nicht liebte, wenn es bei ihm wirklich nur der Alkohol war, und er schon wieder das nächste Betthäschen bei sich hatte. Das würde sie nicht überleben. Aber sie musste da jetzt durch, bei Natsu hatte sie diese Chance nie gehabt, aber bei Sting würde sie es zumindest versuchen. Also nahm sie erneut ihren ganzen Mut zusammen, und stemmte die große hölzerne Eingangstür auf. In der Gilde saßen nur noch vereinzelte Magier, die sie freundlich begrüßten, aber gleichzeitig fragend musternd. Schließlich war die Blonde ja erst wenige Wochen zuvor zu Fairy Tail zurückgekehrt, und niemand hatte wohl so bald mit ihr gerechnet. Sting saß mit dem Rücken zu ihr an der Bar, und schien die soeben hereingekommene Person überhaupt nicht zu bemerken, nur Yukino lächelte sie fröhlich an, als sie näherkam. Sie sah wie die Weißhaarige versuchte mit einer Geste ihren Master zum sich umdrehen zu bewegen. Lucy hörte zwar nicht was sie zu ihm sagte, aber abrupt hatte er sich auf dem Barhocker zu ihr gedreht, und sah die Blonde jetzt ungläubig an. „Blondie? Was machst du hier?“ Sting war sichtlich verwirrt, aber wer konnte es ihm schon verübeln, schließlich hatte sie sich nicht angemeldet „Ich… Wollte mir meinen Gildenstempel abholen, Master“ Nervös sah sie zu Boden, und trat leicht von einem Fuß auf den anderen. Yukino quietsche erfreut hinter der Theke, und auch von den anwesenden Magiern ging fröhliches Geschrei aus. Als sie wieder hochsah, saß Sting immer noch wie angewurzelt und mit offenstehendem Mund an der Theke. Rogue neben ihm musste dem Blonden erst einen Stoß in die Rippen verpassen, bis dieser endlich aufstand und zu Lucy herüberging. Sting blieb einen halben Meter vor ihr stehen und musterte sie eingehends „Warum? Die ganze Zeit wolltest du nicht, aber jetzt?“ Lucy dachte ein zittern in seiner Stimme zu vernehmen. Jetzt oder nie Lucy… Sprach die Blonde innerlich zu sich selbst „Weil… ich euch alle so vermisst habe, weil ich dich vermisst habe, Sting…“ „und weiter?“ Sting war sichtlich angespannt „Weil ich mich in dich verliebt habe…“ Diesen Satz flüsterte die Blonde nur, denn sie wusste genau das der Dragonslayer sie verstanden hatte. Von der Theke vernahm sie noch wie Rogue sich an seinem Getränk verschluckte, also hatte er es auch gehört. Sting brauchte wohl einen Moment ihr Liebesgeständnis zu verarbeiten, doch dann verzog sich sein Mund zu einem breiten Grinsen, sodass sie seine spitzen Eckzähne sah. So schnell wie er ihre Oberschenkel umschlungen hatte um sie leicht über sich zu heben hatte sie gar nicht reagieren können, und quiekte erschrocken auf, bevor er ihr Gesicht zu sich zog und sie innig Küsste. In der Gilde wurde es jetzt richtig laut, denn jeder gab seinen Senf dazu. Von: Na endlich, das von Yukino und Rogue kam, über: Wow, unser Master hat es echt drauf, bis hin zu: ihr seid ja so ein süßes Paar, war alles dabei. Doch Lucy und Sting hörten das alles gar nicht, für sie schien die Welt stillzustehen und verloren sich in diesem Augenblick. Nach dem Kuss setzte er sie wieder ab, legte allerdings seine Hände an ihre Hüften und lehnte seine Stirn gegen ihre „Ich liebe dich auch, Lucy“ Die Blonde liebte es, wenn er ihren Namen aussprach, dann bekam sie immer eine Gänsehaut, denn er hatte so eine angenehm raue Stimme. „Und du darfst mich gerne öfter Master nennen“ raunte er danach noch in ihr Ohr, wofür er ein genervtes Augenrollen erntete. Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten, erzählte Rogue der Blonden das er sehr froh darüber war sie zu sehen, da Sting die letzten Wochen dank ihr ein Häufchen Elend war. Bei ihm kam die Einsicht wohl schon vor mehreren Wichen, als sie noch bei ihm wohnte, traute sich aber nicht es Lucy zu gestehen. Ihren Gildenstempel bekam sie dann in weiß zwischen die Schulterblätter auf die Wirbelsäule, und Sting gab dieser Stelle danach noch einen Kuss. Sie fühlte sich so Glücklich in diesem Moment, und wünschte sich, dass ihre Liebe für immer währte. Der kleine Rin kam dann auch zu seiner Tante Lucy gelaufen, nachdem er von dem Gegröle in der Gildenhalle wachgeworden war „Hallo mein Schatz“ begrüßte sie den mittlerweile Dreijährigen der sich den Schlaf aus den Augen rieb, und hob ihn auf ihren Arm. „Bleibst du jetzt bei uns, Tante Lucy?“ verschlafen murmelte der kleine diesen Satz an ihr Ohr „Ja, natürlich“ entgegnete sie ihm fröhlich „Für immer? „Für Immer!“ Ende Hosted by Animexx e.V. 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